As of Mar 14, 2025

William James

Lot 262
VENEDIGVEDUTE VOM PALAZZO VENDRAMIN CALERGI BIS HIN ZUR KIRCHE SAN GEREMIA
Öl auf Leinwand. Doubliert.

29.5 x 49.2 in (75.0 x 125.0 cm)

Lot 262
VENEDIGVEDUTE VOM PALAZZO VENDRAMIN CALERGI BIS HIN ZUR KIRCHE SAN GEREMIA
Öl auf Leinwand. Doubliert.
29.5 x 49.2 in (75.0 x 125.0 cm)

Estimate:
€ 80,000 - 120,000
Auction: 10 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Mar 27, 2025
Auction number: 143
Auction name: FRÜHJAHRS-AUKTIONEN 2025 | Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details
Verso mit einem alten Restetikett das Datum 1742 nennend.
In reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.

Breit sich vor dem Betrachter ausbreitende fast ruhige Oberfläche des im Sonnenlicht glitzerenden Canal Grande mit allerlei Wasserfahrzeugen, wovon die Gondeln mit ihren Fährleuten dominieren. Das vorliegende Gemälde bezieht sich eng auf das große Vorbild Canaletto, dessen Gemälde mit der Darstellung des Canal Grande vom Palazzo Vendramin-Calergi bis zu San Geremia von 1727 - 1728 in der Royal Collection, Windsor Castle, England verwahrt wird. Der Blick des Betrachters wird hinweg über die Wasserstraße direkt zu dem Campanile von San Geremia geleitet. An der Stelle, an welcher der Cannaregio in den Canal Grande übergeht, steht die Kirche San Geremia. Eine erste Kirche wurde im 11. Jahrhundert von Mauro Tosello und seinem Sohn gegründet, welche einen Arm des Heiligen Bartholomäus darin aufbewahrten, welchen sie 1043 aus Apulien mitbrachten. Das Bauwerk, welches wir heute vom Canal Grande aus sehen ist jedoch jüngeren Datums, nämlich von 1753 - ein Entwurf von Carlo Corbellini. Und die Fassade, welche wir heute vom Cannaregio aus sehen, wurde erst 1861 fertig gestellt. Also lange nachdem das hier angebotene Gemälde geschaffen wurde. Der Campanile hingegen ist einer der Ältesten in Venedig und ist ein Relikt des ursprünglichen Gebäudekomplexes aus dem 12. Jahrhundert, welcher auf unserem Gemälde zu sehen ist, wenngleich der achteckige Aufsatz unbedeutend jünger ist – jedenfalls ist auch dieser vor 1500 zu datieren.

William James war zwischen 1746 und 1771 als Vedutist tätig; die einzigen Informationen über seine künstlerische Persönlichkeit finden sich in Edward Edwards‘ „Anecdotes of Painters“ von 1808, in dem James als Schüler oder Mitarbeiter von Canaletto während dessen Aufenthalt in England zwischen 1746 und 1755 erwähnt wird. Sein künstlerischer Werdegang wurde teilweise durch eine Reihe von Londoner Ansichten rekonstruiert, die sich im Besitz des Ashmolean Museums in Oxford und den British Royal Collections befinden. Im Text des oben genannten Edwards findet sich jedoch die einzige Erwähnung seiner Malerei venezianischer Sujets, die der Biograf selbst als stark mit Canaletto verwandt ansieht. Die Zuschreibung einiger Ansichten, die auf den internationalen Markt gelangten, an William James und vor allem das Vorhandensein einiger Leinwände, auf denen sein Name vollständig auf einer an den Originalrahmen angebrachten Plakette steht, lassen auf eine reiche Produktion von Stadtpanoramen schließen, die im Allgemeinen dem malerischen Repertoire von Antonio Canal entnommen sind, Werke, die es dem englischen Maler ermöglichten, zu den „vedutisti di Venezia“ (Vedutenmalern von Venedig) gezählt zu werden, obwohl seine biografische Abfolge keinen Hinweis auf einen möglichen Aufenthalt in der Lagunenstadt gibt. James war einer der bekanntesten Schüler Canalettos, der den Geschmack der venezianischen Stätten indirekt aufnahm, indem er die Werke betrachtete, die der Meister mit nach England gebracht hatte und indem er an seiner Seite arbeitete, als er die große Nachfrage seiner Auftraggeber nach Ansichten der von ihnen so geliebten Lagunenstadt befriedigte. Werke seiner Hand kamen ins Victoria and Albert Museum, in den Kensington-Palast sowie ins Ashmolean Museum in Oxford. William James war im London des 18. Jahrhunderts ein hochgeschätzter Künstler. Einige seiner Londoner Ansichten wurden zwischen 1767 und 1771 auf der jährlichen Ausstellung der Society of Artists ausgestellt. In der Ausstellung von 1767 wurden zwei Gemälde präsentiert, die das westliche Ende der Westminster Bridge darstellten.
(1430318) (13)



William James,
active 1730 – 1780, attributed

VENICE VEDUTA FROM PALAZZO VENDRAMIN-CALERGI TO SAN GEREMIA

Oil on canvas. Relined.
75 x 125 cm.
Old label rest showing the date 1742 on reverse.

The present painting is closely based on Canaletto’s great paragon, a painting depicting the Grand Canal from the Palazzo Vendramin-Calergi to San Geremia dated 1727 – 1728 and held at the Royal Collection, Windsor Castle, England.
Lot Details
Verso mit einem alten Restetikett das Datum 1742 nennend.
In reliefverziertem und vergoldetem Rahmen.

Breit sich vor dem Betrachter ausbreitende fast ruhige Oberfläche des im Sonnenlicht glitzerenden Canal Grande mit allerlei Wasserfahrzeugen, wovon die Gondeln mit ihren Fährleuten dominieren. Das vorliegende Gemälde bezieht sich eng auf das große Vorbild Canaletto, dessen Gemälde mit der Darstellung des Canal Grande vom Palazzo Vendramin-Calergi bis zu San Geremia von 1727 - 1728 in der Royal Collection, Windsor Castle, England verwahrt wird. Der Blick des Betrachters wird hinweg über die Wasserstraße direkt zu dem Campanile von San Geremia geleitet. An der Stelle, an welcher der Cannaregio in den Canal Grande übergeht, steht die Kirche San Geremia. Eine erste Kirche wurde im 11. Jahrhundert von Mauro Tosello und seinem Sohn gegründet, welche einen Arm des Heiligen Bartholomäus darin aufbewahrten, welchen sie 1043 aus Apulien mitbrachten. Das Bauwerk, welches wir heute vom Canal Grande aus sehen ist jedoch jüngeren Datums, nämlich von 1753 - ein Entwurf von Carlo Corbellini. Und die Fassade, welche wir heute vom Cannaregio aus sehen, wurde erst 1861 fertig gestellt. Also lange nachdem das hier angebotene Gemälde geschaffen wurde. Der Campanile hingegen ist einer der Ältesten in Venedig und ist ein Relikt des ursprünglichen Gebäudekomplexes aus dem 12. Jahrhundert, welcher auf unserem Gemälde zu sehen ist, wenngleich der achteckige Aufsatz unbedeutend jünger ist – jedenfalls ist auch dieser vor 1500 zu datieren.

William James war zwischen 1746 und 1771 als Vedutist tätig; die einzigen Informationen über seine künstlerische Persönlichkeit finden sich in Edward Edwards‘ „Anecdotes of Painters“ von 1808, in dem James als Schüler oder Mitarbeiter von Canaletto während dessen Aufenthalt in England zwischen 1746 und 1755 erwähnt wird. Sein künstlerischer Werdegang wurde teilweise durch eine Reihe von Londoner Ansichten rekonstruiert, die sich im Besitz des Ashmolean Museums in Oxford und den British Royal Collections befinden. Im Text des oben genannten Edwards findet sich jedoch die einzige Erwähnung seiner Malerei venezianischer Sujets, die der Biograf selbst als stark mit Canaletto verwandt ansieht. Die Zuschreibung einiger Ansichten, die auf den internationalen Markt gelangten, an William James und vor allem das Vorhandensein einiger Leinwände, auf denen sein Name vollständig auf einer an den Originalrahmen angebrachten Plakette steht, lassen auf eine reiche Produktion von Stadtpanoramen schließen, die im Allgemeinen dem malerischen Repertoire von Antonio Canal entnommen sind, Werke, die es dem englischen Maler ermöglichten, zu den „vedutisti di Venezia“ (Vedutenmalern von Venedig) gezählt zu werden, obwohl seine biografische Abfolge keinen Hinweis auf einen möglichen Aufenthalt in der Lagunenstadt gibt. James war einer der bekanntesten Schüler Canalettos, der den Geschmack der venezianischen Stätten indirekt aufnahm, indem er die Werke betrachtete, die der Meister mit nach England gebracht hatte und indem er an seiner Seite arbeitete, als er die große Nachfrage seiner Auftraggeber nach Ansichten der von ihnen so geliebten Lagunenstadt befriedigte. Werke seiner Hand kamen ins Victoria and Albert Museum, in den Kensington-Palast sowie ins Ashmolean Museum in Oxford. William James war im London des 18. Jahrhunderts ein hochgeschätzter Künstler. Einige seiner Londoner Ansichten wurden zwischen 1767 und 1771 auf der jährlichen Ausstellung der Society of Artists ausgestellt. In der Ausstellung von 1767 wurden zwei Gemälde präsentiert, die das westliche Ende der Westminster Bridge darstellten.
(1430318) (13)



William James,
active 1730 – 1780, attributed

VENICE VEDUTA FROM PALAZZO VENDRAMIN-CALERGI TO SAN GEREMIA

Oil on canvas. Relined.
75 x 125 cm.
Old label rest showing the date 1742 on reverse.

The present painting is closely based on Canaletto’s great paragon, a painting depicting the Grand Canal from the Palazzo Vendramin-Calergi to San Geremia dated 1727 – 1728 and held at the Royal Collection, Windsor Castle, England.

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