ANTON SMINCK van PITLOO (1790 Arnhem – Neapel 1837) – Pergola mit Blick auf das Castel Nuovo und den Vesuv (Waterfall in Switzerland)

Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt in Paris, ermöglicht durch ein Stipendium Louis Bonapartes, hielt sich Pitloo ab 1811 in Rom auf, wo er im Kreis seiner niederländischen Malerkollegen Abraham Teerlink, Hendrik Voogd und Martin Verstappen verkehrte. Gegen Ende des Jahres 1814 folgte Pitloo dem russischen Diplomaten Graf Gregorio Vladimir Orloff nach Neapel, wo er um 1820 eine private Malschule in seinem Haus in der Vico del Vasto in Chiaia eröffnete, die bald zu einer Anlaufstelle für junge Künstler wie Achille Vianelli, Giacinto Gigante, Gabriele Smargiassi und Teodoro Duclère wurde. Daraus ging die auf eine Erneuerung der Vedutenmalerei hinarbeitende „Scuola di Posillipo“ hervor, die eine Hinwendung zur Freilichtmalerei vorlebte. Auf diese Zeit fällt auch dieser sicherlich en plein-air gemalte Blick von einer mit Weinlaub berankten Pergola auf das Castel Nuovo mit seinen markanten Wachtürmen, die entfernt an Pfeffermühlen erinnern. Die seit 1279 mehrfach umgebaute Festungsresidenz – oft auch Maschio Angioino genannt – wird auf der linken Seite vom Leuchtturm des Hafens flankiert. Im Hintergrund ragt der friedlich rauchende Vesuv in den Himmel. Interessant ist die eingefangene Lichtsituation: Während die Terrasse im Vordergrund, mit breiten Pinselstrichen diffus-konturlos gearbeitet, im Schatten liegt, ist die Architektur im Mittelgrund in helles Licht getaucht und scharf umrissen.

Provenienz: Privatbesitz, Deutschland; Daxer & Marschall, München, dort 2015 erworben; seitdem in Privatbesitz, Baden-Württemberg.