ADOLF FRIEDRICH HARPER (1725 - Berlin - 1806) – Trompe-l’Œil à la gravure: Flusslandschaft bei Vollmond (Series of 6 reverse glass paintings: The Story of Joseph)

Nach Lehrjahren bei seinem Vater, dem preußischen Kabinettmaler Johann Harper, setzte Adolf Friedrich seine künstlerische Ausbildung ab 1752 in Rom bei Richard Wilson fort. Vier Jahre darauf trat er in den Dienst von Herzog Carl Eugen von Württemberg. Von 1759 an wirkte er als Hofmaler und bald darauf 1761-94 als Lehrer und Professor für Landschaftsmalerei an der seit 1770 mit der Hohen Carlsschule vereinigten Académie des Arts. In Stuttgart traf er auf den Bibliothekar und Verwalter des herzoglichen Pretiosenkabinetts Professor Johann Friedrich Vischer (1726-1811), dem die vorliegende Arbeit gewidmet ist. Harper will das Auge des Betrachters herausfordern. Jedoch gaukelt seine Malerei nicht im herkömmlichen Sinne des Trompe-l’Œil in augentäuschender Manier Dreidimensionalität vor; vielmehr gibt sie sich als ein anderes planes Medium aus, appropriiert eine Druckgrafik des schweizerischen Radierers und Kupferstechers Adrian Zingg (1734-1816). Als Grisaille gearbeitet, stellt sich der Eindruck einer in viele Strichlagen mit Druckerschwärze aufs Papier gebrachten Flusslandschaft ein. Der Untertitel wird als Widmung zweckentfremdet. Mittig prangt wohl das Familienwappen des Beschenkten.

Provenienz: Tajan, Paris, Auktion, 13.12.2005, Los 27; Privatbesitz, Süddeutschland; im Erbgang an die heutigen Besitzer.