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As of Jun 14, 2024

Giovanni Battista Paggi

Lot 299
RINALDO UND ARMIDA ODER ALLEGORIE AUF KRIEG UND FRIEDEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.

32.7 x 27.6 in (83.0 x 70.0 cm)

Lot 299
RINALDO UND ARMIDA ODER ALLEGORIE AUF KRIEG UND FRIEDEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.
32.7 x 27.6 in (83.0 x 70.0 cm)

Estimate:
€ 10,000 - 12,000
Auction: -94 days

Hampel Fine Art Auctions

City: München
Auction: Jun 27, 2024 11:00 AM
Auction number: 140
Auction name: Gemälde Alte Meister - Teil II

Lot Details
83 x 70 cm.
In breitem bronzierten Profilrahmen.

Ein junger Feldherr in römischer Rüstung wird von einer weiblichen allegorischen Figur mit einem Blumenkranz bekrönt. Der Geharnischte hält einen Ovalspiegel hoch, in den der junge Krieger blickt. Dass das Thema im Zusammenhang mit dem literarischen Werk des Torquato Tasso (1544-1595), Gerusalemme liberata, von 1574 steht, wurde bereits gesehen. Allerdings lässt sich die Darstellung zudem auch als Allegorie von Krieg und Frieden deuten. Das Thema der Bekrönung des Kriegsgottes Mars hat beispielsweise Peter Paul Rubens (1577-1640) gezeigt, mit seinem Bild „Die Bekrönung des Kriegsgottes Mars durch eine geflügelte Viktorie“ (Staatsgalerie Neuburg/Donau). Im vorliegenden Bild würde es sich jedoch um die allegorische Gestalt der Eirene, Göttin des Friedens handeln, die häufig mit Blumen und Blumenkranz dargestellt wird. Zu ihren Attributen zählt auch der Putto Plutos, der in der Malerei auch gerne in doppelter Gestalt zweier Putten zu sehen ist. Der Spiegel mag andeuten, dass sich Mars in der Situation des Friedens, blumengeschmückt gefallen soll. Da der Kriegsgott hier jugendlich gezeigt wird, könnte man annehmen, dass das Gemälde anlässlich eines Friedens nach nur kurzem Krieg (auch „Mars“ genannt) geschaffen wurde. Die bisher alleinige Deutung des Gemäldes als „Rinaldo und Armida“ kann in dem Bild auch gesehen werden, da Doppeldeutungen in der Barock-Malerei nicht ungewöhnlich sind. So gilt hier auch der Vergleich einem allerdings späteren Werk von Antonio Pietro Zucchi (1726-1795). Ein Spiegel ist auch den beiden Gestalten in einem Werk (um 1600) des Jan Soens (um 1547-um 1611) beigegeben.

Der 1554 in Genua geborene Maler und Kunstschriftsteller entstammte einer Patrizierfamilie und besuchte neben seiner autodidaktischen Tätigkeit auch die Werkstatt von Luca Cambiaso (1527-1585), welcher ihn stark beeinflusste. Er ging nach Florenz und erhielt als Günstling von Francesco de‘Medici zahlreiche Aufträge des Florentiner Adels. Gegen diesen Erfolg gingen florentinische und genuesische Künstler, sowie sein Studienkollege Bernardo Castello (1557-1629), vor und strengten 1590/91 einen Prozess gegen ihn an, um zu erreichen, dass es Adligen verboten wird, das Malerhandwerk auszuüben, die juristische Entscheidung fiel jedoch im Sinne Paggis aus. (14007631) (13)



Giovanni Battista Paggi,
1554 – 1627, attributed

RINALDO AND ARMIDA OR ALLEGORY OF WAR AND PEACE

Oil on canvas. Relined.
83 x 70 cm.
Lot Details
83 x 70 cm.
In breitem bronzierten Profilrahmen.

Ein junger Feldherr in römischer Rüstung wird von einer weiblichen allegorischen Figur mit einem Blumenkranz bekrönt. Der Geharnischte hält einen Ovalspiegel hoch, in den der junge Krieger blickt. Dass das Thema im Zusammenhang mit dem literarischen Werk des Torquato Tasso (1544-1595), Gerusalemme liberata, von 1574 steht, wurde bereits gesehen. Allerdings lässt sich die Darstellung zudem auch als Allegorie von Krieg und Frieden deuten. Das Thema der Bekrönung des Kriegsgottes Mars hat beispielsweise Peter Paul Rubens (1577-1640) gezeigt, mit seinem Bild „Die Bekrönung des Kriegsgottes Mars durch eine geflügelte Viktorie“ (Staatsgalerie Neuburg/Donau). Im vorliegenden Bild würde es sich jedoch um die allegorische Gestalt der Eirene, Göttin des Friedens handeln, die häufig mit Blumen und Blumenkranz dargestellt wird. Zu ihren Attributen zählt auch der Putto Plutos, der in der Malerei auch gerne in doppelter Gestalt zweier Putten zu sehen ist. Der Spiegel mag andeuten, dass sich Mars in der Situation des Friedens, blumengeschmückt gefallen soll. Da der Kriegsgott hier jugendlich gezeigt wird, könnte man annehmen, dass das Gemälde anlässlich eines Friedens nach nur kurzem Krieg (auch „Mars“ genannt) geschaffen wurde. Die bisher alleinige Deutung des Gemäldes als „Rinaldo und Armida“ kann in dem Bild auch gesehen werden, da Doppeldeutungen in der Barock-Malerei nicht ungewöhnlich sind. So gilt hier auch der Vergleich einem allerdings späteren Werk von Antonio Pietro Zucchi (1726-1795). Ein Spiegel ist auch den beiden Gestalten in einem Werk (um 1600) des Jan Soens (um 1547-um 1611) beigegeben.

Der 1554 in Genua geborene Maler und Kunstschriftsteller entstammte einer Patrizierfamilie und besuchte neben seiner autodidaktischen Tätigkeit auch die Werkstatt von Luca Cambiaso (1527-1585), welcher ihn stark beeinflusste. Er ging nach Florenz und erhielt als Günstling von Francesco de‘Medici zahlreiche Aufträge des Florentiner Adels. Gegen diesen Erfolg gingen florentinische und genuesische Künstler, sowie sein Studienkollege Bernardo Castello (1557-1629), vor und strengten 1590/91 einen Prozess gegen ihn an, um zu erreichen, dass es Adligen verboten wird, das Malerhandwerk auszuüben, die juristische Entscheidung fiel jedoch im Sinne Paggis aus. (14007631) (13)



Giovanni Battista Paggi,
1554 – 1627, attributed

RINALDO AND ARMIDA OR ALLEGORY OF WAR AND PEACE

Oil on canvas. Relined.
83 x 70 cm.
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