In vergoldetem und ornamental reliefierten Rahmen.
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.
Der Blick des Betrachters gleitet über das leicht kribbelige Wasser hinweg, über zahlreiche variantenreiche Wasserfahrzeuge mit Figurenstaffage bis hin zum Palazzo Ducale, dem Campanile und links zur Kirche Santa Maria della Salute und dem Campanile von San Giorgio Maggiore. Dieses Gemälde kann als eines der Meisterwerke des Malers betrachtet werden: Inspiriert von einem Prototyp von Canaletto, weist das Gemälde eine fast unwirkliche atmosphärische Stabilität und einen typisch englischen Geschmack in der festen, schillernden Farbgebung, ohne die verblassende Wirkung der Sonne. Die lebhaften, kräftigen Farben und die Verwendung eines sehr starken, kristallinen Lichts, das dazu beiträgt, jedes minimale Element der Architektur analytisch zu erfassen, sind Konstanten in seinen Bildern.
William James war zwischen 1746 und 1771 als Vedutist tätig; die einzigen Informationen über seine künstlerische Persönlichkeit finden sich in Edward Edwards‘ „Anecdotes of Painters“ von 1808, in dem James als Schüler oder Mitarbeiter von Canaletto während dessen Aufenthalt in England zwischen 1746 und 1755 erwähnt wird. Sein künstlerischer Werdegang wurde teilweise durch eine Reihe von Londoner Ansichten rekonstruiert, die sich im Besitz des Ashmolean Museums in Oxford und den British Royal Collections befinden. Im Text des oben genannten Edwards findet sich jedoch die einzige Erwähnung seiner Malerei venezianischer Sujets, die der Biograf selbst als stark mit Canaletto verwandt ansieht. Die Zuschreibung einiger Ansichten, die auf den internationalen Markt gelangten, an William James und vor allem das Vorhandensein einiger Leinwände, auf denen sein Name vollständig auf einer an den Originalrahmen angebrachten Plakette steht, lassen auf eine reiche Produktion von Stadtpanoramen schließen, die im Allgemeinen dem malerischen Repertoire von Antonio Canal entnommen sind, Werke, die es dem englischen Maler ermöglichten, zu den „vedutisti di Venezia“ (Vedutenmalern von Venedig) gezählt zu werden, obwohl seine biografische Abfolge keinen Hinweis auf einen möglichen Aufenthalt in der Lagunenstadt gibt. James war einer der bekanntesten Schüler Canalettos, der den Geschmack der venezianischen Stätten indirekt aufnahm, indem er die Werke betrachtete, die der Meister mit nach England gebracht hatte und indem er an seiner Seite arbeitete, als er die große Nachfrage seiner Auftraggeber nach Ansichten der von ihnen so geliebten Lagunenstadt befriedigte. Werke seiner Hand kamen ins Victoria and Albert Museum, in den Kensington-Palast sowie ins Ashmolean Museum in Oxford. William James war im London des 18. Jahrhunderts ein hochgeschätzter Künstler. Einige seiner Londoner Ansichten wurden zwischen 1767 und 1771 auf der jährlichen Ausstellung der Society of Artists ausgestellt. In der Ausstellung von 1767 wurden zwei Gemälde präsentiert, die das westliche Ende der Westminster Bridge darstellten. (1430351) (13)
William James,
active 1730 – 1780
VIEW OF VENICE FROM THE RIVA DEGLI SCHIAVONI
Oil on canvas. Relined.
73.7 x 124.5 cm.
Accompanied by an expert‘s report by Dario Succi, Gorizia.
The viewer’s gaze glides over the slightly rippling water, past numerous varied boats with figural staffage, to the Palazzo Ducale, the Campanile and, to the left, to the church of Santa Maria della Salute and the Campanile of San Giorgio Maggiore.