Rechteckige Reliefplatte in schwerem Guss, Silber und frontale Vergoldung, mit schmaler Randeinfassung. Darstellung der Anbetung der Hirten in Bethlehem, vor dem Hintergrund einer prächtigen Triumphbogen-Architektur mit Säulen. Darin Durchblick auf einen runden Kuppelbau, mit dem der Jerusalemer Tempel gemeint ist. Rechts im Vordergrund Maria, über das Kind gebeugt, dahinter Josef, der einen Esel hält, sowie ein Ochse nahe der Krippe. Links sechs Hirtengestalten, dicht gedrängt, mit Schäferstab, Dudelsack und einem Lamm als Gabe. Darüber im Hintergrund der Stern von Bethlehem.
Provenienz:
Sotheby´s, Januar 1991, Lot 67.
Anmerkung:
Die Tafel ist nahezu identisch mit einigen weiteren Exemplaren. So etwa befindet sich im Walters Art Museum in Baltimore/Maryland eine identische Ausführung (Inv. Nr. 54.229), dort jedoch 1561 datiert. Auch in den Kaltarbeit Ziselierungen sind einige dekorative Abweichungen festzustellen, was auf unterschiedliche Werkstatt-Bearbeitungen schließen lässt.
In der nachfolgend zitierten Literatur ist der Künstlername Polacini genannt. Ein weiteres Relief des Künstlers zeigt eine „Beweinung Christi“, ebenso vergoldet (Detroit Institute of Arts, Inv. 24.77). Zudem werden auch einige unterschiedliche Datierungen auf den Reliefs genannt, die früheste 1561, dann 1580, 1586 und 1600.
Die Aufschrift „PARM INVENT“ hat Andrea Moschetti dahingegen gedeutet, dass es sich bei der Darstellung um ein Motiv eines Gemäldes von Parmigianino handelt. Als ein weiterer Kandidat für das Werk wird der Goldschmied aus Parma, Gian Federico Banzagna genannt.
Literatur:
Vgl. Michael Riddick, Renaissance Bronze – An Adoration and Lamentation of Iberian-Italian Origin. (1420598) (11)