As of Nov 14, 2024

ALBRECHT ADAM

Lot 43
Der Brand von Moskau, 1812 (A piar: Portraits of Christiane Auguste Wilhelmine, called Minna, Reichenbach, née Reichenbach and Christian Wilhelm Reichenbach)
Öl auf Leinwand (doubliert)


Lot 43
Der Brand von Moskau, 1812 (A piar: Portraits of Christiane Auguste Wilhelmine, called Minna, Reichenbach, née Reichenbach and Christian Wilhelm Reichenbach)
Öl auf Leinwand (doubliert)

Estimate:
€ 18,000 - 20,000
Auction: today

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

City: Munich, Germany
Auction: Nov 15, 2024
Auction number: 328
Auction name: Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts

Lot Details
ALBRECHT ADAM (1786 Nördlingen - München 1862) – Der Brand von Moskau, 1812 (A piar: Portraits of Christiane Auguste Wilhelmine, called Minna, Reichenbach, née Reichenbach and Christian Wilhelm Reichenbach)

Unter einem rußgeschwärzten Himmel stehen drei französische Militärs im Gespräch: links ein normaler Infanterist, ein Fusilier, in der Mitte, von hinten, ein Offizier, wohl der Infanterie mit kurzem Säbel und rechts ein Kürassier oder Dragoner im weißen Reitermantel. Gleich rechts dahinter liegen zwei französische Kürassiere neben ihren Pferden erschöpft im Gras. Von der Anhöhe aus ist das Tal der Moskwa zu überblicken, im Hintergrund die Stadtsilhouette Moskaus mit auflodernden Flammen. Albrecht Adam, ein Schüler des Schlachtenmalers Johann Lorenz Rugendas d.J., äußerte schon früh den eigensinnigen Wunsch, das Kriegsgeschehen aus erster Hand zu erleben, was bereits 1809 mit der Teilnahme an den Schlachten von Aspern und Wagram Wirklichkeit geworden war. Von Mai bis Dezember 1812 nahm Adam im Gefolge von Napoleons Grande Armée, und als Reisebegleiter von Eugène de Beauharnais, des Vizekönigs von Italien, am Russlandfeldzug teil, wo er den großen Brand von Moskau in der Nacht vom 14. September hautnah miterlebte. Dank seines russischen Dieners schaffte es Adam gerade noch rechtzeitig aus seinem brennenden Quartier. Daraufhin fasste er den Entschluss, das Heer zu verlassen. Auf seinem Rückweg in die Heimat, ausgestattet mit 50 Louis d’Or und auf einem Pferdewagen reisend, passierte er erneut die Schlachtfelder von Moshaisk, Borodino, Semlewo und Smolensk. Die Eindrücke dieses Feldzugs verarbeitete Adam zwischen 1827 und 1833 in einer lithografischen Serie von 100 Blättern, die unter dem Titel „Voyage pittoresque et militaire de Willenberg en Prusse jusqu‘à Moscou 1812“ veröffentlicht wurde. Auf Tafel 49 („Ein französischer Wachposten“) begegnet man dem ganz links dargestellten Infanteristen mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett, der rechts stehende Soldat im weißen Mantel ist dem Motiv „Auf dem Schlachtfeld bei Moskau am 8. September“ entnommen. Wir danken Daniel Hohrath, Ingolstadt, für wertvolle Hinweise zu den Uniformen der Soldaten.

Wohl Boetticher 16.

Ausstellung: Wohl Berliner Akademieausstellung, 1830.
Lot Details
ALBRECHT ADAM (1786 Nördlingen - München 1862) – Der Brand von Moskau, 1812 (A piar: Portraits of Christiane Auguste Wilhelmine, called Minna, Reichenbach, née Reichenbach and Christian Wilhelm Reichenbach)

Unter einem rußgeschwärzten Himmel stehen drei französische Militärs im Gespräch: links ein normaler Infanterist, ein Fusilier, in der Mitte, von hinten, ein Offizier, wohl der Infanterie mit kurzem Säbel und rechts ein Kürassier oder Dragoner im weißen Reitermantel. Gleich rechts dahinter liegen zwei französische Kürassiere neben ihren Pferden erschöpft im Gras. Von der Anhöhe aus ist das Tal der Moskwa zu überblicken, im Hintergrund die Stadtsilhouette Moskaus mit auflodernden Flammen. Albrecht Adam, ein Schüler des Schlachtenmalers Johann Lorenz Rugendas d.J., äußerte schon früh den eigensinnigen Wunsch, das Kriegsgeschehen aus erster Hand zu erleben, was bereits 1809 mit der Teilnahme an den Schlachten von Aspern und Wagram Wirklichkeit geworden war. Von Mai bis Dezember 1812 nahm Adam im Gefolge von Napoleons Grande Armée, und als Reisebegleiter von Eugène de Beauharnais, des Vizekönigs von Italien, am Russlandfeldzug teil, wo er den großen Brand von Moskau in der Nacht vom 14. September hautnah miterlebte. Dank seines russischen Dieners schaffte es Adam gerade noch rechtzeitig aus seinem brennenden Quartier. Daraufhin fasste er den Entschluss, das Heer zu verlassen. Auf seinem Rückweg in die Heimat, ausgestattet mit 50 Louis d’Or und auf einem Pferdewagen reisend, passierte er erneut die Schlachtfelder von Moshaisk, Borodino, Semlewo und Smolensk. Die Eindrücke dieses Feldzugs verarbeitete Adam zwischen 1827 und 1833 in einer lithografischen Serie von 100 Blättern, die unter dem Titel „Voyage pittoresque et militaire de Willenberg en Prusse jusqu‘à Moscou 1812“ veröffentlicht wurde. Auf Tafel 49 („Ein französischer Wachposten“) begegnet man dem ganz links dargestellten Infanteristen mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett, der rechts stehende Soldat im weißen Mantel ist dem Motiv „Auf dem Schlachtfeld bei Moskau am 8. September“ entnommen. Wir danken Daniel Hohrath, Ingolstadt, für wertvolle Hinweise zu den Uniformen der Soldaten.

Wohl Boetticher 16.

Ausstellung: Wohl Berliner Akademieausstellung, 1830.

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