As of Nov 28, 2024

Pierre-Auguste Renoir

Lot 717
PIERRE-AUGUSTE RENOIR (1841 Limoges - Cagnes-sur-Mer 1919) – Maria au repos (Gabrielle Assise) ("Guguse" (Dolly van Dongen))
Öl auf Leinwand


Lot 717
PIERRE-AUGUSTE RENOIR (1841 Limoges - Cagnes-sur-Mer 1919) – Maria au repos (Gabrielle Assise) ("Guguse" (Dolly van Dongen))
Öl auf Leinwand

Estimate:
€ 400,000 - 600,000
Auction: 5 days

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

City: Munich, Germany
Auction: Dec 05, 2024
Auction number: 330
Auction name: Auktion 330: Moderne Kunst | Evening Sale

Lot Details
PIERRE-AUGUSTE RENOIR (1841 Limoges - Cagnes-sur-Mer 1919) – Maria au repos (Gabrielle Assise) ("Guguse" (Dolly van Dongen))

• Intime Szene in harmonischen Erdfarben • Dargestellt ist wohl Gabrielle Renard, Renoirs bevorzugtes Modell nach 1900 • Aus dem Besitz des bedeutenden Renoir-Sammlers Maurice Gangnat, Paris „Sowohl in der Literatur als auch in der Malerei erkennt man wahres Talent nur an Frauenfiguren.“ Pierre-Auguste Renoir Pierre-Auguste Renoir, einer der populärsten Künstler Frankreichs, liebte die Frauen. Für ihn waren sie eine Verkörperung der Kunst schlechthin. Weibliche Figuren und Porträts bilden dementsprechend einen wichtigen Teil im Œuvre des impressionistischen Künstlers. Zärtlich fängt er anfangs in pastelligen Tönen eine weiche, lichte Fraulichkeit ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlieren seine Modelle zunehmend ihre individuellen Gesichtszüge und Körperlichkeit. Ab 1900 zeigen Renoirs Frauenfiguren einen vom Künstler bevorzugten Typus weiblicher Schönheit ohne besondere Merkmale. In vielen der späten Gemälde ist es daher schwierig, das Modell mit Sicherheit zu bestimmen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei unserem Porträt um Gabrielle Renard. Sie kommt 1894 als Fünfzehnjährige aus einem kleinen Dorf nach Paris, um als Haushaltshilfe und Kindermädchen für die Familie Renoir zu arbeiten. Sie wird über zwanzig Jahre in der Familie bleiben. Mit ihrem einfachen, ländlichen und bildungsfernen Hintergrund verkörpert Gabrielle Renoirs Wunschvorstellung von der idealen Frau: „Ich mag sie am liebsten, wenn sie nicht lesen können und ihren Kleinen eigenhändig den Hintern wischen,“ sagt er unverhohlen. Als Gabrielles Beziehung zur Familie immer vertrauter wird, beginnt sie, für Renoir auch als Aktmodell zu posieren. Sie wird in über zweihundert Gemälden zu seinem bevorzugten Modell, ob als sorgende Venus, in erotischen Posen oder als generisches Frauenporträt. Als Renoir auf der Suche nach einem milden Klima zur Abhilfe gegen seine Arthritis 1907 endgültig nach Cagnes-sur-Mer zieht, begleitet Gabrielle die Renoirs und wird gewissermaßen zum Familienmitglied. Sie verlässt erst 1914 den Haushalt Renoirs, kurz bevor sie den Maler Conrad Slade heiratet. In dem vorliegenden Gemälde schaut uns das Modell direkt an. Ihre Hände ruhen im Schoß. Fast scheint es, als müsse sie diese festhalten, um nicht weiterzuarbeiten. Renoir erfasst die Szene in harmonischen Erdfarben. Dabei spiegeln sich die Streifen des Rocks in den Farbverläufen der Tapete wider. Mit wenigen Lichtreflexen zieht Renoir unseren Blick auf die weichen Rundungen ihres Körpers, der Brüste, der Schulter und der Vorderarme. Der enge Bildausschnitt bringt das Modell ganz nah an den Betrachter: Sie scheint direkt vor uns zu sitzen. Renoir ist ein Meister dieser intimen weiblichen Szenen. Durch diese, so die Vorstellung des Künstlers, kann der Mann an der weiblichen, natürlichen Ordnung von Instinkt, Gefühl und Intuition teilhaben. Das Gemälde war einst im Besitz des bekannten Kunstsammlers Maurice Gangnat. Nach dessen Tod wird seine Sammlung 1925 bei Drouot, Paris, versteigert. Diese umfasste neben Werken anderer Künstler wie Cézanne und Vuillard 160 Gemälde von Renoir.

Dauberville IV 3292. Das Werk ist im Archiv von François Daulte, Lausanne, registriert. Es wird vom Wildenstein Plattner Institute, Paris, in das in Vorbereitung befindliche digitale Werkverzeichnis der Werke von Pierre-Auguste Renoir aufgenommen.

Ausstellung: Dix dernières années de Renoir, Galerie Paul Rosenberg, Paris 1934, Kat.-Nr. 27; The Development of Impressionism, Los Angeles Museum, Los Angeles 1940, Kat.-Nr. 65, mit Abb. („Marie“, datiert ca. 1896); Summer Loan Exhibition, Museum of Art, Philadelphia 1972, o. Kat.; Renoir/Picasso/Laurencin, Kyoto Takashimaya, Kioto 1983, Kat.-Nr. 19, mit farb. Abb. („Gabrielle“); Renoir. Paintings from 1870-1914, Hammer Galleries, New York, mit farb. Abb., o. Kat.-Nr.; Monet and Renoir: Two Great Impressionist Trends, Hiroshima Prefectural Art Museum, Hiroshima/The Bunkamura Museum of Art, Tokio 2004, Kat.-Nr. 76, mit farb. Abb. S. 114, verso auf dem Rahmen mit dem entsprechenden Speditionsetikett.

Provenienz: Galerie Bernheim-Jeune, Paris; Sammlung Maurice Gangnat, Paris; Hôtel Drouot, Paris 24./25.6.1925, Los 95; Henri Kapferer, Paris; Sam Salz, New York, 1939 bei Vorgenanntem erworben; Rebecca Shulman, Connecticut, 1940 bei Vorgenanntem erworben; Privatsammlung, USA; Sotheby's, New York 21.5.1981, Los 528; Privatsammlung, Europa; Habsburg Feldman Fine Art Auctioneers, Genf 24.11.1987, Los 38; Hôtel Drouot, Paris 25.3.1994, Los 44; Privatsammlung, Monaco.
Lot Details
PIERRE-AUGUSTE RENOIR (1841 Limoges - Cagnes-sur-Mer 1919) – Maria au repos (Gabrielle Assise) ("Guguse" (Dolly van Dongen))

• Intime Szene in harmonischen Erdfarben • Dargestellt ist wohl Gabrielle Renard, Renoirs bevorzugtes Modell nach 1900 • Aus dem Besitz des bedeutenden Renoir-Sammlers Maurice Gangnat, Paris „Sowohl in der Literatur als auch in der Malerei erkennt man wahres Talent nur an Frauenfiguren.“ Pierre-Auguste Renoir Pierre-Auguste Renoir, einer der populärsten Künstler Frankreichs, liebte die Frauen. Für ihn waren sie eine Verkörperung der Kunst schlechthin. Weibliche Figuren und Porträts bilden dementsprechend einen wichtigen Teil im Œuvre des impressionistischen Künstlers. Zärtlich fängt er anfangs in pastelligen Tönen eine weiche, lichte Fraulichkeit ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlieren seine Modelle zunehmend ihre individuellen Gesichtszüge und Körperlichkeit. Ab 1900 zeigen Renoirs Frauenfiguren einen vom Künstler bevorzugten Typus weiblicher Schönheit ohne besondere Merkmale. In vielen der späten Gemälde ist es daher schwierig, das Modell mit Sicherheit zu bestimmen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei unserem Porträt um Gabrielle Renard. Sie kommt 1894 als Fünfzehnjährige aus einem kleinen Dorf nach Paris, um als Haushaltshilfe und Kindermädchen für die Familie Renoir zu arbeiten. Sie wird über zwanzig Jahre in der Familie bleiben. Mit ihrem einfachen, ländlichen und bildungsfernen Hintergrund verkörpert Gabrielle Renoirs Wunschvorstellung von der idealen Frau: „Ich mag sie am liebsten, wenn sie nicht lesen können und ihren Kleinen eigenhändig den Hintern wischen,“ sagt er unverhohlen. Als Gabrielles Beziehung zur Familie immer vertrauter wird, beginnt sie, für Renoir auch als Aktmodell zu posieren. Sie wird in über zweihundert Gemälden zu seinem bevorzugten Modell, ob als sorgende Venus, in erotischen Posen oder als generisches Frauenporträt. Als Renoir auf der Suche nach einem milden Klima zur Abhilfe gegen seine Arthritis 1907 endgültig nach Cagnes-sur-Mer zieht, begleitet Gabrielle die Renoirs und wird gewissermaßen zum Familienmitglied. Sie verlässt erst 1914 den Haushalt Renoirs, kurz bevor sie den Maler Conrad Slade heiratet. In dem vorliegenden Gemälde schaut uns das Modell direkt an. Ihre Hände ruhen im Schoß. Fast scheint es, als müsse sie diese festhalten, um nicht weiterzuarbeiten. Renoir erfasst die Szene in harmonischen Erdfarben. Dabei spiegeln sich die Streifen des Rocks in den Farbverläufen der Tapete wider. Mit wenigen Lichtreflexen zieht Renoir unseren Blick auf die weichen Rundungen ihres Körpers, der Brüste, der Schulter und der Vorderarme. Der enge Bildausschnitt bringt das Modell ganz nah an den Betrachter: Sie scheint direkt vor uns zu sitzen. Renoir ist ein Meister dieser intimen weiblichen Szenen. Durch diese, so die Vorstellung des Künstlers, kann der Mann an der weiblichen, natürlichen Ordnung von Instinkt, Gefühl und Intuition teilhaben. Das Gemälde war einst im Besitz des bekannten Kunstsammlers Maurice Gangnat. Nach dessen Tod wird seine Sammlung 1925 bei Drouot, Paris, versteigert. Diese umfasste neben Werken anderer Künstler wie Cézanne und Vuillard 160 Gemälde von Renoir.

Dauberville IV 3292. Das Werk ist im Archiv von François Daulte, Lausanne, registriert. Es wird vom Wildenstein Plattner Institute, Paris, in das in Vorbereitung befindliche digitale Werkverzeichnis der Werke von Pierre-Auguste Renoir aufgenommen.

Ausstellung: Dix dernières années de Renoir, Galerie Paul Rosenberg, Paris 1934, Kat.-Nr. 27; The Development of Impressionism, Los Angeles Museum, Los Angeles 1940, Kat.-Nr. 65, mit Abb. („Marie“, datiert ca. 1896); Summer Loan Exhibition, Museum of Art, Philadelphia 1972, o. Kat.; Renoir/Picasso/Laurencin, Kyoto Takashimaya, Kioto 1983, Kat.-Nr. 19, mit farb. Abb. („Gabrielle“); Renoir. Paintings from 1870-1914, Hammer Galleries, New York, mit farb. Abb., o. Kat.-Nr.; Monet and Renoir: Two Great Impressionist Trends, Hiroshima Prefectural Art Museum, Hiroshima/The Bunkamura Museum of Art, Tokio 2004, Kat.-Nr. 76, mit farb. Abb. S. 114, verso auf dem Rahmen mit dem entsprechenden Speditionsetikett.

Provenienz: Galerie Bernheim-Jeune, Paris; Sammlung Maurice Gangnat, Paris; Hôtel Drouot, Paris 24./25.6.1925, Los 95; Henri Kapferer, Paris; Sam Salz, New York, 1939 bei Vorgenanntem erworben; Rebecca Shulman, Connecticut, 1940 bei Vorgenanntem erworben; Privatsammlung, USA; Sotheby's, New York 21.5.1981, Los 528; Privatsammlung, Europa; Habsburg Feldman Fine Art Auctioneers, Genf 24.11.1987, Los 38; Hôtel Drouot, Paris 25.3.1994, Los 44; Privatsammlung, Monaco.

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