72,5 x 59,5 cm.
Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer „262“ und auf dem Keilrahmen mit vermuteter Künstlernennung Carlo Dolci.
In ebonisiertem Profilrahmen.
Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“ bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone, das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der hier angebotenen Darstellung gibt es mindestens zwei weitere Versionen, die als autograph angesehen werden: Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben war, während die andere Version für Niccolò Maria Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen Barock so bezeichnend ist.
Der Maler war einer der Hauptmeister der klassizistischen Strömung des Hochbarock in Rom, stark beeinflusst durch seinen Lehrer Andrea Sacchi (1599-1661).
Anmerkung:
Eine vergleichbare Version in Auktion bei Sotheby‘s, Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm). Die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom, mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15. Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser Komposition mindestens zwei autographe Versionen gibt. Desweiteren soll es eine Version in Melbourne Hall, Derby, Großbritannien geben. (1430175) (11)