As of Mar 14, 2025

Isaak Soreau

Lot 216
BLUMENSTRAUSS IN EINER BECHERVASE MIT INSEKTEN
Öl auf Holz. Parkettiert.

20.9 x 16.1 in (53.0 x 41.0 cm)

Lot 216
BLUMENSTRAUSS IN EINER BECHERVASE MIT INSEKTEN
Öl auf Holz. Parkettiert.
20.9 x 16.1 in (53.0 x 41.0 cm)

Estimate:
€ 80,000 - 140,000
Auction: 11 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Mar 27, 2025
Auction number: 143
Auction name: FRÜHJAHRS-AUKTIONEN 2025 | Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Dr. Jaco Rutgers, Kunsthistorisch Advies, Tilburg, 20. Dezember 2024, in Kopie.

Hier entwickelt sich ein großer Frühlingsstrauß aus einer genoppten Bechervase. Die Komposition der Blüten zeigt nahezu symmetrische Ausgewogenheit, zwischen die größeren Blüten kleinere Blütenrispen gesetzt. Auch hier Insekten, wie etwa ein Schmetterling auf einem Blatt sowie Fliege und Maikäfer auf der Tischplatte. Die Libelle rechts weist erstaunliche Ähnlichkeit mit einer vergleichbaren Darstellung von Hulsdonck auf.

Isaak Soreau (1604-1644) war ein deutscher Maler, der sich auf Stillleben spezialisierte. Seine Familie war flämischer Abstammung und zog nach Frankfurt, um sich den Anhängern der Reformation anzuschließen. Sein Vater Daniel arbeitete zunächst für den Wollhandel der Familie und später als Maler und Architekt. Isaak wurde im väterlichen Atelier ausgebildet, das 1619 nach dem Tod seines Vaters von Sebastian Stoskopff (1597-1657) übernommen wurde, der seine Ausbildung vervollständigte. 1626 ging Isaak nach Antwerpen, wo er wahrscheinlich ein Schüler von Jacob Van Hulsdonck (1582-1647) war. Die Werke von Meister und Schüler , insbesondere die Blumenstillleben, weisen große Ähnlichkeit auf, sowohl was den Farbauftrag, aber auch die Wahl der Blumen und Insekten betrifft, sodass eine Händescheidung äußerst schwierig erscheint. Es ist anzunehmen, dass Soreau später nochmals nach 1626 in Antwerpen wirkte. Nicht überzeugend jedoch ist die Auffassung des 19. Jahrhunderts, das hiesige Werk mit Brueghel d. Ä. in Verbindung zu sehen, unter dessen Namen es in der Sammlung des Vicomte de Bus bis 1960 und noch in der Ausstellung in New Orleans geführt wurde. Hochformate sind bei Stillleben des Malers eher selten, im Vergleich mit den querformatigen Darstellungen von Früchten in Körben. Als aufmerksamer Beobachter von Blumen und Früchten bewies er eine außergewöhnliche Technik und einen seltenen Scharfsinn. Von einem Werk zum anderen, in dem er die gleiche Komposition wiederholt, nimmt er Details auf oder entfernt bestimmte Früchte, um sie voneinander zu unterscheiden. Soreau wurde in seinen Entscheidungen, die die natürliche Schönheit von Gegenständen und die Wohltaten der Natur hervorheben, von Stoskopff beeinflusst, aber auch von der Opulenz flämischer Stillleben, die er durch den Kontakt mit Van Hulsdonck erhalten hatte. Jahrhunderte von Kunsthistorikern verkannt, ist Isaak Soreau heute bei Liebhabern gefragt und seine Bilder befinden sich in den größten öffentlichen Sammlungen, vor allem in Deutschland, in München und Hamburg.

Provenienz:
Auktion Vicomte de Bus de Gisignies, Galerie Saint-Luc, Brussels, 14.April 1896, Lot 25 (als Jean Breughel dit de Velours);
Duke of Westminster;
Private Sammlungen, Niederlande, 1934;
Fredrick S. Stafford, Paris; mit H. Terry-Engell Gallery, London, 1973;
Private Sammlung, Moor Park, Hertfordshire.

Literatur:
Vgl. Gerhard Bott, Stilleben des 17. Jahrhunderts. Isaak Soreau-Peter Binoit, Kunst in Hessen und am Mittelrhein: Schriften der Hessischen Museen, 1-2 (1961-1962), S. 27-34.
Vgl. Edith Greindl, Les peintres flamands de nature morte au XVII siècle, Sterrebeek 1983, S. 64-69
Vgl. Gerhard Bott, Ein Stück von allerlei Blumenwerk - ein stück von früchten - zwei
stück auf tuch mit hecht. Die Stillebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600- 1650, Hanau 2001, S. 86-107.

Austellungen:
Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, Kunstzaal Kleykamp, The Hague, 1929;
Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, Kunstzaal Kleykamp, The Hague, 1932;
Helsche en Fluwelen Brueghel, Kunsthandel P. de Boer, Amsterdam, 1934, Nr. 273, abbgebildet; La Hollande en Fleurs, Strasbourg, 1949, Nr. 11;
Odyssey of an art collector, Isaac Delgado Museum of Art, New Orleans, 1966-1967, Nr. 161, abbgebildet S. 97. (1430865) (1) (11)



Isaak Soreau,
1604 Hanau – ca. 1640 ibid.

BOUQUET OF FLOWERS IN GLASS BEAKER WITH INSECTS

Oil on panel. Parquetted.
53 x 41 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Jaco Rutgers, Kunsthistorisch Advies, Tilburg, 20 December 2024, in copy.

In addition to being apprenticed to his father, the then only 15-year-old Soreau was inspired by Jacob van Hulsdonck, with whom he probably worked in Antwerp in 1619. It is likely that Soreau was active again in Antwerp after 1626. However, the 19th century view of the connection between the present painting and Brueghel the Elder, under whose name it was held in the collection of the Vicomte de Bus until 1960 and in the exhibition in New Orleans, is not convincing.

Provenance:
Sale Vicomte de Bus de Gisignies, Galerie Saint-Luc, Brussels, 14.April 1896, Lot 25 (as Jean Breughel dit de Velours);
Duke of Westminster;
Private Sammlungen, Niederlande, 1934;
Fredrick S. Stafford, Paris; mit H. Terry-Engell Gallery, London, 1973;
Private collection, Moor Park, Hertfordshire.

Literature:
cf. Gerhard Bott, Stilleben des 17. Jahrhunderts. Isaak Soreau-Peter Binoit, Kunst in Hessen und am Mittelrhein: Schriften der Hessischen Museen, 1-2 (1961-1962), p. 27-34.
cf. Edith Greindl, Les peintres flamands de nature morte au XVII siècle, Sterrebeek 1983, p. 64-69
cf. Gerhard Bott, Ein Stück von allerlei Blumenwerk - ein stück von früchten - zweistück auf tuch mit hecht. Die Stillebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600- 1650, Hanau 2001, p. 86-107.

Exhibitions:
The Hague, Kunstzaal Kleykamp, Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, 1929;
The Hague, Kunstzaal Kleykamp, Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, 1932;
Amsterdam, Kunsthandel P. de Boer, Helsche en Fluwelen Brueghel, 1934, Nr. 273, illustrated; La Hollande en Fleurs, Strasbourg, 1949, no 11;
New Orleans, Isaac Delgado Museum of Art, Odyssey of an art collector, 1966-1967, no 161, illustrated p. 97.
Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Dr. Jaco Rutgers, Kunsthistorisch Advies, Tilburg, 20. Dezember 2024, in Kopie.

Hier entwickelt sich ein großer Frühlingsstrauß aus einer genoppten Bechervase. Die Komposition der Blüten zeigt nahezu symmetrische Ausgewogenheit, zwischen die größeren Blüten kleinere Blütenrispen gesetzt. Auch hier Insekten, wie etwa ein Schmetterling auf einem Blatt sowie Fliege und Maikäfer auf der Tischplatte. Die Libelle rechts weist erstaunliche Ähnlichkeit mit einer vergleichbaren Darstellung von Hulsdonck auf.

Isaak Soreau (1604-1644) war ein deutscher Maler, der sich auf Stillleben spezialisierte. Seine Familie war flämischer Abstammung und zog nach Frankfurt, um sich den Anhängern der Reformation anzuschließen. Sein Vater Daniel arbeitete zunächst für den Wollhandel der Familie und später als Maler und Architekt. Isaak wurde im väterlichen Atelier ausgebildet, das 1619 nach dem Tod seines Vaters von Sebastian Stoskopff (1597-1657) übernommen wurde, der seine Ausbildung vervollständigte. 1626 ging Isaak nach Antwerpen, wo er wahrscheinlich ein Schüler von Jacob Van Hulsdonck (1582-1647) war. Die Werke von Meister und Schüler , insbesondere die Blumenstillleben, weisen große Ähnlichkeit auf, sowohl was den Farbauftrag, aber auch die Wahl der Blumen und Insekten betrifft, sodass eine Händescheidung äußerst schwierig erscheint. Es ist anzunehmen, dass Soreau später nochmals nach 1626 in Antwerpen wirkte. Nicht überzeugend jedoch ist die Auffassung des 19. Jahrhunderts, das hiesige Werk mit Brueghel d. Ä. in Verbindung zu sehen, unter dessen Namen es in der Sammlung des Vicomte de Bus bis 1960 und noch in der Ausstellung in New Orleans geführt wurde. Hochformate sind bei Stillleben des Malers eher selten, im Vergleich mit den querformatigen Darstellungen von Früchten in Körben. Als aufmerksamer Beobachter von Blumen und Früchten bewies er eine außergewöhnliche Technik und einen seltenen Scharfsinn. Von einem Werk zum anderen, in dem er die gleiche Komposition wiederholt, nimmt er Details auf oder entfernt bestimmte Früchte, um sie voneinander zu unterscheiden. Soreau wurde in seinen Entscheidungen, die die natürliche Schönheit von Gegenständen und die Wohltaten der Natur hervorheben, von Stoskopff beeinflusst, aber auch von der Opulenz flämischer Stillleben, die er durch den Kontakt mit Van Hulsdonck erhalten hatte. Jahrhunderte von Kunsthistorikern verkannt, ist Isaak Soreau heute bei Liebhabern gefragt und seine Bilder befinden sich in den größten öffentlichen Sammlungen, vor allem in Deutschland, in München und Hamburg.

Provenienz:
Auktion Vicomte de Bus de Gisignies, Galerie Saint-Luc, Brussels, 14.April 1896, Lot 25 (als Jean Breughel dit de Velours);
Duke of Westminster;
Private Sammlungen, Niederlande, 1934;
Fredrick S. Stafford, Paris; mit H. Terry-Engell Gallery, London, 1973;
Private Sammlung, Moor Park, Hertfordshire.

Literatur:
Vgl. Gerhard Bott, Stilleben des 17. Jahrhunderts. Isaak Soreau-Peter Binoit, Kunst in Hessen und am Mittelrhein: Schriften der Hessischen Museen, 1-2 (1961-1962), S. 27-34.
Vgl. Edith Greindl, Les peintres flamands de nature morte au XVII siècle, Sterrebeek 1983, S. 64-69
Vgl. Gerhard Bott, Ein Stück von allerlei Blumenwerk - ein stück von früchten - zwei
stück auf tuch mit hecht. Die Stillebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600- 1650, Hanau 2001, S. 86-107.

Austellungen:
Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, Kunstzaal Kleykamp, The Hague, 1929;
Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, Kunstzaal Kleykamp, The Hague, 1932;
Helsche en Fluwelen Brueghel, Kunsthandel P. de Boer, Amsterdam, 1934, Nr. 273, abbgebildet; La Hollande en Fleurs, Strasbourg, 1949, Nr. 11;
Odyssey of an art collector, Isaac Delgado Museum of Art, New Orleans, 1966-1967, Nr. 161, abbgebildet S. 97. (1430865) (1) (11)



Isaak Soreau,
1604 Hanau – ca. 1640 ibid.

BOUQUET OF FLOWERS IN GLASS BEAKER WITH INSECTS

Oil on panel. Parquetted.
53 x 41 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Jaco Rutgers, Kunsthistorisch Advies, Tilburg, 20 December 2024, in copy.

In addition to being apprenticed to his father, the then only 15-year-old Soreau was inspired by Jacob van Hulsdonck, with whom he probably worked in Antwerp in 1619. It is likely that Soreau was active again in Antwerp after 1626. However, the 19th century view of the connection between the present painting and Brueghel the Elder, under whose name it was held in the collection of the Vicomte de Bus until 1960 and in the exhibition in New Orleans, is not convincing.

Provenance:
Sale Vicomte de Bus de Gisignies, Galerie Saint-Luc, Brussels, 14.April 1896, Lot 25 (as Jean Breughel dit de Velours);
Duke of Westminster;
Private Sammlungen, Niederlande, 1934;
Fredrick S. Stafford, Paris; mit H. Terry-Engell Gallery, London, 1973;
Private collection, Moor Park, Hertfordshire.

Literature:
cf. Gerhard Bott, Stilleben des 17. Jahrhunderts. Isaak Soreau-Peter Binoit, Kunst in Hessen und am Mittelrhein: Schriften der Hessischen Museen, 1-2 (1961-1962), p. 27-34.
cf. Edith Greindl, Les peintres flamands de nature morte au XVII siècle, Sterrebeek 1983, p. 64-69
cf. Gerhard Bott, Ein Stück von allerlei Blumenwerk - ein stück von früchten - zweistück auf tuch mit hecht. Die Stillebenmaler Soreau, Binoit, Codino und Marrell in Hanau und Frankfurt 1600- 1650, Hanau 2001, p. 86-107.

Exhibitions:
The Hague, Kunstzaal Kleykamp, Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, 1929;
The Hague, Kunstzaal Kleykamp, Tentoonstelling van schilderijen door oud-Hollandsche en Vlaamsche meesters, 1932;
Amsterdam, Kunsthandel P. de Boer, Helsche en Fluwelen Brueghel, 1934, Nr. 273, illustrated; La Hollande en Fleurs, Strasbourg, 1949, no 11;
New Orleans, Isaac Delgado Museum of Art, Odyssey of an art collector, 1966-1967, no 161, illustrated p. 97.

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