As of Mar 14, 2025

Guido Reni

Lot 196
JOSEF MIT DEM CHRISTUSKIND
Öl auf Leinwand. Doubliert.

43.3 x 35.6 in (110.0 x 90.5 cm)

Lot 196
JOSEF MIT DEM CHRISTUSKIND
Öl auf Leinwand. Doubliert.
43.3 x 35.6 in (110.0 x 90.5 cm)

Estimate:
€ 40,000 - 60,000
Auction: 11 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Mar 27, 2025
Auction number: 143
Auction name: FRÜHJAHRS-AUKTIONEN 2025 | Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details
Verso mit mehreren alten Etiketten.
In repräsentativem Rahmen mit Lorbeerblattrelief.

Beigegeben ein Gutachten von Massimo Pirondini, ohne Ort und Datum, in Kopie.

Vor einem schroff felsigen Hintergrund mit spärlichem Laubbaumbewuchs ist die Hüftfigur des nach links gewandten, bärtigen Josef zu sehen, der das Christuskind hält, dessen Blick ihn trifft. Eine weitere Version des hier angebotenen Gemäldes, die rechts keinen harmonisierenden Felsaufbau zeigt, wird im Erzbistum Mailand aufbewahrt. Weitere Gemälde Renis, die das gleiche Thema jedoch anders komponiert zeigen, werden in einer Privatsammlung in Houston und in der Fondazione Cassa di Risparmio in Rimini verwahrt. Auch ein Josef mit dem Christuskind in der Hermitage in St. Petersburg, ebenfalls von Guido Renis, ist gut vergleichbar: im vorliegenden Werk hält Josef das Kind höher und neigt seinen Kopf tiefer, ein Waldstück hinterfängt die Gruppe während sich rechts eine hügelige Landschaft öffnet.
Der im lombardischen Calvenzano geborene Künstler beeinflusste die Malerei seiner Epoche wie kaum ein anderer. Dies auch deshalb, weil er sich nach seinem Studium in Bologna bei Lodovico Carracci (1555-1619) und Denys Calvaert (1540-1613) ab 1600 in Rom sehr bald deutlich von allen Vorbildern zu unterscheiden suchte. Gegenüber den berühmten Meistern wie Caravaggio und Annibale Carracci vermochte er sich mit seiner völlig neuen Malweise sehr bald durchzusetzen. 1622 in Neapel, 1625 wieder in Rom, erhielt er bereits höchstrangige Aufträge, wie etwa von Kardinal Ludovisi für das Altarblatt der Kirche Santissima Tinitá die Pellegrini. Aber auch das Deckenbild im ehemaligen. Casino Borghese in Rom stärkte seinen Ruhm zusätzlich. Reni entwickelte eine weit geschmeidigere, hellerleuchtete Bildsprache und war wohl der Erste, der seinen Hauptfiguren den nach oben gerichteten Blick verlieh - ein Ausdruck einer ekstatisch zu verstehenden seelischen Verinnerlichung, die einer inneren Sicht für Heilige wie auch für antike Göttergestalten entsprach.

Provenienz gemäß der Vorbesitzertradition:
Johann Baptist von Hirscher (1788-1865), Freiburg im Breisgau als Guido Reni.
Otto Wesendonck (1815-1896) und Mathilde Wesendonck (1828-1902), Bonn.
Im Erbgang an deren Sohn Karl Wesendonck (1857-1934), Cureglia.
1909 als Leihgabe im Provinzialmuseum Bonn, heutiges Rheinisches Landesmuseum Bonn als Sassoferrato.
1925 durch die Stadt Bonn erworben.
Auktion Lempertz, Köln, 27. November 1935, Lot 90 als Schule des Guido Reni.
Privatsammlung, Deutschland.
Privatsammlung Österreich, seit 2020.

Literatur:
Vgl. Stephen Pepper, Guido Reni, l‘opera completa, Novara 1988, S. 340-341, Abb. 35-36. (1430962) (2) (13)



Guido Reni,
1575 Bologna – 1642 ibid.

JOSEPH AND THE CHRIST CHILD

Oil on canvas. Relined.
110 x 90.5 cm.
Several old labels on the back.

Accompanied by an expert’s report by Massimo Pirondini, no location and n.d., in copy.

Provenance according to the previous owner’s tradition:
Johann Baptist von Hirscher (1788-1865), Freiburg im Breisgau as Guido Reni.
Otto Wesendonck (1815-1896) and Mathilde Wesendonck (1828-1902), Bonn.
Inherited by their son Karl Wesendonck (1857-1934), Cureglia.
1909 on loan to the Provinzialmuseum Bonn, now the Rheinisches Landesmuseum Bonn as Sassoferrato.
Acquired by the city of Bonn in 1925.
Auction Lempertz, Cologne, November 27, 1935, lot 90, as School of Guido Reni.
Private collection, Germany.
Private collection, Austria, since 2020.

Literature:
cf. Stephen Pepper, Guido Reni, l’opera completa, Novara 1988, pp. 340 - 341, ill. 35-36..
Lot Details
Verso mit mehreren alten Etiketten.
In repräsentativem Rahmen mit Lorbeerblattrelief.

Beigegeben ein Gutachten von Massimo Pirondini, ohne Ort und Datum, in Kopie.

Vor einem schroff felsigen Hintergrund mit spärlichem Laubbaumbewuchs ist die Hüftfigur des nach links gewandten, bärtigen Josef zu sehen, der das Christuskind hält, dessen Blick ihn trifft. Eine weitere Version des hier angebotenen Gemäldes, die rechts keinen harmonisierenden Felsaufbau zeigt, wird im Erzbistum Mailand aufbewahrt. Weitere Gemälde Renis, die das gleiche Thema jedoch anders komponiert zeigen, werden in einer Privatsammlung in Houston und in der Fondazione Cassa di Risparmio in Rimini verwahrt. Auch ein Josef mit dem Christuskind in der Hermitage in St. Petersburg, ebenfalls von Guido Renis, ist gut vergleichbar: im vorliegenden Werk hält Josef das Kind höher und neigt seinen Kopf tiefer, ein Waldstück hinterfängt die Gruppe während sich rechts eine hügelige Landschaft öffnet.
Der im lombardischen Calvenzano geborene Künstler beeinflusste die Malerei seiner Epoche wie kaum ein anderer. Dies auch deshalb, weil er sich nach seinem Studium in Bologna bei Lodovico Carracci (1555-1619) und Denys Calvaert (1540-1613) ab 1600 in Rom sehr bald deutlich von allen Vorbildern zu unterscheiden suchte. Gegenüber den berühmten Meistern wie Caravaggio und Annibale Carracci vermochte er sich mit seiner völlig neuen Malweise sehr bald durchzusetzen. 1622 in Neapel, 1625 wieder in Rom, erhielt er bereits höchstrangige Aufträge, wie etwa von Kardinal Ludovisi für das Altarblatt der Kirche Santissima Tinitá die Pellegrini. Aber auch das Deckenbild im ehemaligen. Casino Borghese in Rom stärkte seinen Ruhm zusätzlich. Reni entwickelte eine weit geschmeidigere, hellerleuchtete Bildsprache und war wohl der Erste, der seinen Hauptfiguren den nach oben gerichteten Blick verlieh - ein Ausdruck einer ekstatisch zu verstehenden seelischen Verinnerlichung, die einer inneren Sicht für Heilige wie auch für antike Göttergestalten entsprach.

Provenienz gemäß der Vorbesitzertradition:
Johann Baptist von Hirscher (1788-1865), Freiburg im Breisgau als Guido Reni.
Otto Wesendonck (1815-1896) und Mathilde Wesendonck (1828-1902), Bonn.
Im Erbgang an deren Sohn Karl Wesendonck (1857-1934), Cureglia.
1909 als Leihgabe im Provinzialmuseum Bonn, heutiges Rheinisches Landesmuseum Bonn als Sassoferrato.
1925 durch die Stadt Bonn erworben.
Auktion Lempertz, Köln, 27. November 1935, Lot 90 als Schule des Guido Reni.
Privatsammlung, Deutschland.
Privatsammlung Österreich, seit 2020.

Literatur:
Vgl. Stephen Pepper, Guido Reni, l‘opera completa, Novara 1988, S. 340-341, Abb. 35-36. (1430962) (2) (13)



Guido Reni,
1575 Bologna – 1642 ibid.

JOSEPH AND THE CHRIST CHILD

Oil on canvas. Relined.
110 x 90.5 cm.
Several old labels on the back.

Accompanied by an expert’s report by Massimo Pirondini, no location and n.d., in copy.

Provenance according to the previous owner’s tradition:
Johann Baptist von Hirscher (1788-1865), Freiburg im Breisgau as Guido Reni.
Otto Wesendonck (1815-1896) and Mathilde Wesendonck (1828-1902), Bonn.
Inherited by their son Karl Wesendonck (1857-1934), Cureglia.
1909 on loan to the Provinzialmuseum Bonn, now the Rheinisches Landesmuseum Bonn as Sassoferrato.
Acquired by the city of Bonn in 1925.
Auction Lempertz, Cologne, November 27, 1935, lot 90, as School of Guido Reni.
Private collection, Germany.
Private collection, Austria, since 2020.

Literature:
cf. Stephen Pepper, Guido Reni, l’opera completa, Novara 1988, pp. 340 - 341, ill. 35-36..

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