In vergoldetem ornamental reliefierten Rahmen.
Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia sowie eine Expertise von Prof. Egidio Martini, in Kopie.
Thematisch und formal zeigt sich das Gemälde als Capriccio, die einzelnen Bildinhalte fantasievoll als antike Versatzstücke zusammengestellt, belebt durch zeitgenössische Figurenstaffage. Dominierend der ruinöse Bau mit Säulen und Reliefs, links leicht erhöht nahe einem Seeufer. Davor ein Denkmal mit reiterlosem Pferd. Im Bildzentrum ein hoher Steinsockel, darauf eine dunkle Bronzeschale. Kapitelle und Gesimsfragmente bereichern das antike Ambiente.
Solche Capriccios kennen wir vor allem von Marco Ricci (1676/79-1729/30) oder Giovanni Paolo Panini (1691-1765). Typisch dafür auch die Staffagefiguren, wie etwa eines Reisenden, der hier sichtlich die untergegangenen antiken Relikte bewundert, während weitere Figuren in der ländlichen Kleidung gezeigt sind. Anders als etwa bei Panini zeigt sich hier im Werk des Venezianers eine präzisere Behandlung der architektonischen Details, geschult durch die Vedutenmalerei Venedigs.
Nur wenige Quellen geben Auskunft über Biografie und Wirken von Albotto. Es wird angenommen, dass er Schüler und Mitarbeiter von Michele Marieschi (1710-1744) war, da er nach dessen Tod die Witwe ehelichte, die Werkstatt übernahm, und alsbald als der „zweite Marieschi“ bekannt wurde. So verwundert es nicht, dass seine Werke oft Marieschi zugeordnet wurden. Erst als 1972 in New York ein Gemälde auftauchte, mit Signatur und Bezeichnung „Francesco Albotto F (fecit) in S. Luca Cale di Ca Loredan“, konnten Händescheidungen erfolgen. Gleichzeitig berichtet diese Bezeichnung auch den Ort seines Ateliers.
Der Maler ist insbesondere zwar für seine Venedigveduten bekannt, vereinzelt schuf er jedoch auch Landschaften, zumeist mit antik-römischen Versatzstücken, wie auch in dem vorliegenden Gemälde. A.R.
Francesco Albotto (auch „Albotti“ oder „François Albotti“) war Schüler und Mitarbeiter des Marieschi (1696/1710-1743) und übernahm nach dessen Tod die Werkstatt, was dazu führte, dass er der Zweite Marieschi genannt wurde und seine Werke oft als die seines Vorgängers galten. Erst 1972 gelang durch Entdeckung einer Signaturbezeichnung die Händescheidung. In jüngerer Zeit lassen sich daher Gemälde seiner Hand genauer zuweisen. Sein Malstil zeigt sich im Gegensatz zu den Vorgängern weit glatter in der Peinture, was dem Anspruch einer exakteren Wiedergabe gewidmet ist. Werke seiner Hand befinden sich in privaten wie öffentlichen Sammlungen, darunter in der Gemäldegalerie Berlin, in Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte Neapel und in Gallerie di Palazzo Leoni Montanari Vicenza.
Anmerkung:
Es sind nicht allzu viele Werke Albottos bekannt geworden, etliche finden sich in öffentlichen Sammlungen und Museen, darunter in Berlin, Gemäldegalerie, Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte, Vicenza, Gallerie di Palazzo Leoni Montanari, etc.
Martini setzt in seinem Gutachten die Zeit um 1740 für die Entstehung des Bildes an, mit Verweis auf Pedrocco.
Literatur:
Vgl. Maria Manzelli, Michele Marieschi e il suo alter-ego Francesco Albotto, Venedig 2002.
Vgl. Filippo Pedrocco, Michele Marieschi. La vita, lámbiente, l’opera, Mailand 1999.
Vgl. Rodolfo Pallucchini, Francesco Albotto. Erede di Michele Marieschi, in: Arte Veneta, Nr. XXVI, 1972, S. 222.
Vgl. Mario Manzelli, Ulteriori notizie su Francesco Albotto, errede di Michele Marieschi, In: Arte Veneta, XXXVIII, 1984, S. 210 f.
Vgl. Mario Manzelli, Proposta per l’identificazione di Michele Marieschi e del suo alter-ego Francesco Albotto, In: Arte Veneta, 41, 1987, S. 111 ff.
Vgl. Dario Succi, In: Marieschi tra Vaaletto e Guardi, Aussungskatalog, Turin 1989, S. 26 ff und 1165 ff.
Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi. L’opera completa, Mailand 1995, S. 26 ff und 40 ff. (1421891) (4) (11)
Francesco Albotto,
1721/22 Venice – 1757 ibid.
LANDSCAPE WITH ANCIENT RUINS AND MONUMENTS ON A LAKE
Oil on canvas.
71 x 96.5 cm.
Accompanied by expert’s reports by Dario Succi, Gorizia and by Professor Egidio Martini, in copy.
Literature:
cf. Maria Manzelli, Michele Marieschi e il suo alter-ego Francesco Albotto, Venice 2002.
cf. Filippo Pedrocco, Michele Marieschi, la vita, l’ambiente, l’opera, Milan 1999.
cf. Rodolfo Pallucchini, Francesco Albotto, erede di Michele Marieschi, in: Arte Veneta, XXVI, 1972, p. 222.
cf. Mario Manzelli, Ulteriori notizie su Francesco Albotto, errede di Michele Marieschi, in: Arte Veneta, XXXVIII, 1984, p. 210f.
cf. Mario Manzelli, Proposta per l’identificazione di Michele Marieschi e del suo alter-ego Francesco Albotto, in: Arte Veneta, 41, 1987, p. 111f.
cf. Dario Succi (ed.), Marieschi tra Canaletto e Guardi, exhibition catalogue Turin 1989, p. 26f. and p. 1165f.
cf. Ralph Toledano, Michele Marieschi. L’opera completa, second edition, Milan 1995, p. 26f. and p. 40f.