Links unten signiert „Josef Kleinert“, datiert „1886“ und ortsbezeichnet „München“.
In der Stube wird heute etwas Neues ausprobiert, ein Herr besucht die Gäste und versucht mit einem besonderen Kunstgriff alle zu verstauen. Er stellt verschiedene Geschirrteile, Gläser, befüllte Pokale aufeinander in perfektem Gleichgewicht. Die Herrschaften schauen neugierig, perplex und ganz interessiert zu. Nur die Dienerin zeigt etwas Angst von den möglichen Konsequenzen. Die Darstellung fasziniert durch die ausgewogene Perspektive, die zahlreichen Details und die präzise physiognomische Beschreibung der Gesichter. So entsteht ein Gemälde, das eine zeitlose fotografische Erinnerung an einen besonderen Tag in einer Münchener Stube vermittelt. Der Wiener Maler Kleinert studierte an der Akademie seiner Geburtsstadt und spezialisierte sich auf religiösen Darstellungen. Genredarstellungen fanden auch Platz in seiner Oeuvre, nachdem er über 20 Jahre in München lebte. (14110210) (19)