Hinter Glas gerahmt.
Die beiden hochrechteckigen, in Silber getriebenen und vergoldeten Reliefs dürften einer Szenenfolge des Leidensweges Jesu zugehörig gewesen sein. Die Treibarbeiten in Silber, an der Vorderseite vergoldet, zeigen neben handwerklicher Meisterschaft zudem einen hochrangigen künstlerischen Entwurf, der als große Leistung des Manierismus – in Art des B. Spranger – zu sehen ist.
Die Vorbesitzertradition überlieferte die Zuweisung an den genannten Künstler, der als Zeichner und Silber- und Goldschmied bekannt geworden ist, von dem jedoch nur wenige Werke zum Vergleich herangezogen werden können. Inzwischen weiß man, dass er zwischen 1596 und 1602 in Rom, möglicherweise auch in Florenz wirkte. Stiche seiner Hand, publiziert von Pierre Firens, zeigen groteske manieristische figürliche Erfindungen. Einige Bronzen und Plaketten, monogrammiert „AVB“ bewahrt das Britisch Museum.
In den beiden Reliefs ist ebenfalls der Stil des Manierismus klar erkennbar, etwa in der Wiedergabe der Körperhaltungen der schlafenden Wächter am Sarkophag des Auferstehenden. A.R.
Literatur:
Abraham Bredius, in: Thieme-Becker, Bd. 4 S. 255.
Oud Holland VII, 1889, S. 223 f. (1421722) (11)