Das Gemälde in technischer Hinsicht, kompositionell und in seiner Aussage, von hoher Qualität. Für die Zeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts typisch sind die psychologisch treffend erfassten Gestalten hier in einem Innenraum mit offenem Kamin rechts im Bild dargestellt. Vor dem Kamin sitzt scheinbar teilnahmslos ein Bauer, den Rücken der Gesellschaft zugewandt. Hauptthema ist die außerordentliche Situation, bei der ein Maler links am Tisch mit Zeichenmappe und Kohle einen rechts stehenden bärtigen Mann mit pelzverbrämtem Hut portraitiert, der in stiller Erwartung des Ergebnisses den Maler aufmerksam beobachtet und eine Meerschaumpfeife hält. Der Maler hingegen ist mit verschmitzt überlegenem Lächeln gezeigt, während ein Landsknecht, der seinen Ellbogen auf den Tisch gestützt hält, mit kritischem Blick den Portraitierten betrachtet, bei dem es sich möglicherweise um den Wirt des Hauses handelt. Die Hauptszene ist angereichert durch Nebenfiguren wie beispielsweise durch einen gut gekleideten Bauern, der seinen Krempenhut der Magd entgegen hält und den Maler mit der Aufforderung anblickt, die junge Schönheit ebenfalls zu portraitieren. Auch die weiteren Nebenfiguren sind in ihrer Stellung und Handlung lebendig wiedergegeben, so versucht ein älterer Landsknecht die Taille der Kellnerin zu umfangen. Die Lichtführung perfekt wiedergegeben, Brot, Bierkanne und weitere Utensilien stilllebenhaft auf der Tischplatte abgestellt. Stofflichkeit, wie gold schimmernde Seide, dunkler Samt oder glänzendes Metall in höchster Perfektion wiedergegeben. (1421732) (1) (11)