In goldfarbenem Rahmen.
In einer großen Parkanlage haben sich mehrere Kinder in eleganter barocker Kleidung niedergelassen und gehen verschiedenen Tätigkeiten nach. In der Mitte ein sitzendes Mädchen in weißem Gewand mit blondem Haar und geröteten Wangen, auf einer kleinen goldenen Lyra spielend. Ein Junge, der neben ihr steht mit einem Ärmeln und rötlichem Mantelüberwurf, sieht sie verliebt an und scheint mit seinen Händen im Takt der Musik zu klatschen. Hinter ihm sitzend ein Junge, auf seinen übereinandergeschlagenen Beinen eine Schriftrolle auf einer Unterlage haltend, in seiner rechten Hand einen Federkiel, seinen Kopf schließlich auf seine linke Hand gestützt und über seine niederzuschreibende Dichtung nachdenkend. Links von ihm liegen am Boden eine Panflöte, ein Tamburin und eine Maske sowie ein Fell. Rechtsseitig, am Boden sitzend, ein weiterer Knabe mit aufgeschlagenem Buch, einen Federkiel in seiner Hand haltend und vor ihm liegend eine Schriftrolle mit den Worten „OeUVRES DE PINDAR“, die auf den griechischen Dichter Pindar (um 518 – nach 446 v. Chr) hinweist. Zudem liegt er halb auf einem geschlossenen Buch mit dem Titel „Horace“, ein weiterer Hinweis auf einen bedeutenden römischen Dichter. Im Hintergrund rechts ein stehender Knabe, der versucht, das junge Mädchen mit seinen ausgestreckten Armen auf einen großen Rundtempel im Hintergrund hinzuweisen. Stimmungsvolle, harmonische Malerei in weichen Farbtönen mit vielen Details, die als Allegorie der Poesie zu verstehen sind. Kleine Rahmenschäden.
Anmerkung:
Der Künstler wurde von seinem Vater unterrichtet und hatte schon in jungen Jahren Aufträge für Kirchen und öffentliche Gebäude in Aix-en-Provence und Toulon. Nach seinem Studium in Rom ging er nach Paris, wo er zum Mitglied der Königlichen Akademie der Künste gewählt wurde. Er malte mehrere Altarbilder und restaurierte Werke von Francesco Primaticcio (1504-1570) in Fontainebleau. 1737 ging er nach England, wo er durch Portraits bekannt wurde und kehrte schließlich 1742 nach Paris zurück. (14007626) (18)
Jean-Baptiste van Loo,
1684 Aix-en-Provence - 1745 ibid., attributed
ALLEGORY OF POETRY
Oil on canvas. Relined.
105 x 136 cm.