Der Farbcharakter ist in den für Werke des Malers typischen kühlen blaugrauen Tönen gehalten. Im Kontrast dazu erscheint der Vordergrund betont dunkel, was einen Effekt objektiver Distanz bewirkt. Der Blick auf die See öffnet sich im Bild nach rechts bis zum Horizont, an dem noch fein gemalte Schiffe zu erkennen sind. Hauptgegenstand ist das Holzgebäude auf der Mole mit danebenstehenden Männern, hinter dem die Masten und Segel größerer beflaggter Schiffe hochziehen. Links im Vordergrund ein Fischer in seinem Lastkahn mit großen Körben, als belebendes Staffagemotiv. Solche Küsten- oder Seestücke zählten zu den bevorzugten Bildthemen der holländischen Malerei, nicht zuletzt deshalb, weil die damals weltweit agierende Handelsseefahrt auch der Stolz Hollands war, das über weit entfernt gelegene Kolonien verfügte.
Literatur:
Vgl. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, S. 46 mit Abb.
Vgl. Hans-Joachim Raupp (Hrsg.), Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-Sammlung, Landschaften und Seestücke, Münster/ Hamburg/ London 2001. (1421752) (11)
Simon Jacobsz de Vlieger,
ca. 1600 The Netherlands – ca. 1653
COASTAL LANDSCAPE WITH JETTY, SAILING BOATS AND STAFFAGE
Oil on panel.
56 x 70 cm.
Signed and dated “16.(?)” on barge on the left. Red lacquer seal with coat of arms and count’s crown with nine prongs on the reverse.
Literature:
cf. Kurt J. Müllenmeister, Meer und Land im Licht des 17. Jahrhunderts, Bremen 1981, p. 46 with ill.
cf. Hans-Joachim Raupp (ed.), Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts der SØR Rusche-Sammlung, vol. 3, Landschaften und Seestücke, Münster/Hamburg/London 2001.