Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 31. August 2019.
Blick in eine große Waldlandschaft, in deren Mittelpunkt ein hoher, großer, weit verwurzelter Baum steht. Im Vordergrund rechts sind wohl vornehm gekleidete Adelige und ein Treiber bei der Jagd. Einer der Herren mit hoher roter Kopfbedeckung zielt gerade mit seiner Armbrust auf einen in einem Baum sitzenden Vogel. Linksseitig ein Mann mit seinem Pferd, im Hintergrund Hirten mit ihren Tieren, zwei Wagen, sowie ein größeres beige-braunes Gebäude. Durch diesen Ausblick in die Ferne wird der enge Waldraum in einen imaginären Landschaftsraum geweitet, so Dr. Ertz, indem sich die Staffage „bewegt“. Mit diesen Genre-Szenen, wie die vorliegende in waldiger Landschaft, befriedigte der Maler wohl das offensichtliche Bedürfnis seiner Kundschaft, wozu ab 1602 auch der gesellschaftlich hochstehende Adelsstand gehörte. Hinzu kommt, dass ab dem Mittelalter die Jagd dem Adel vorbehalten war, was seinen Höhepunkt im Absolutismus des 17. und 18. Jahrhunderts fand. Malerei in überwiegend differenzierten Grün- und Brauntönen, in der typischen Manier des bekannten Künstlers.
Vinckboons arbeitete in der Maltradition von Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625). Seine Malerei repräsentiert den landschaftlichen Manierismus, doch gilt er als Vorläufer der niederländischen Realisten des 17. Jahrhunderts. (1411683) (18)
David Vinckboons,
1576 Mechelen – 1629 Amsterdam
FOREST LANDSCAPE WITH HUNTERS
Oil on panel.
45.5 x 69 cm.
Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, 31 August 2019.