As of Nov 22, 2024

Apollonio Facchinetti, auch genannt „Domenichini“

Lot 225
PIAZZA SAN MARCO IN VENEDIG
Öl auf Leinwand.

35.0 x 58.3 in (89.0 x 148.0 cm)

Lot 225
PIAZZA SAN MARCO IN VENEDIG
Öl auf Leinwand.
35.0 x 58.3 in (89.0 x 148.0 cm)

Estimate:
€ 60,000 - 80,000
Auction: 13 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Dec 05, 2024 11:00 AM
Auction number: 142
Auction name: DEZEMBER-AUKTIONEN - Gemälde Alte Meister - Teil 1

Lot Details
In vergoldetem reliefverziertem Rahmen.

Blick auf den Platz aus der Kavaliersperspektive. Dominierend im Bild der Campanile und die Markuskirche, rechts daneben ist noch ein Teil des Dogenpalastes zu sehen, angeschnitten durch die Ecke der von Sansovino und Scamozzi 1445 -1588 errichtete Biblioteca Marciana, die hier im Licht steht. Links gegenüber der Uhrenturm mit den Glockenschlägern. Auch die Fassade der Markuskirche und ihre Kuppeln sind detailgenau gezeichnet. Von Interesse sind vor allem die in Gruppen und einzeln auf den Platz verteilten Staffagefiguren, deren Kostüme die Mode des 18. Jahrhunderts dokumentieren. Dabei lassen sich Personen unterschiedlichen Standes ausmachen.
Am Fuß des Campanile Sonnendächer und eine Versammlung von Zuschauern vor einer Bühne mit einem Schauspieler. Alle diese Einzelheiten geben dem Gemälde besonderen Reiz.
Nachrichten über den Maler waren lange Zeit sehr dürftig. Der Name Domenichini wird fürs Jahr 1757 in der venezianischen Malergilde Fraglia erwähnt. Aufgrund von Stilvergleichen und archivalischen Quellen konnte jedoch ein Gesamtbild vom Wirken des Malers entworfen werden. Das Geburtsjahr 1715 hat Lino Moretti ermittelt. Er konnte aufgrund eines Dokuments vom August 1702 feststellen, dass der eigentliche Familienname Facchinetti lautet. Die Quelle nennt den Vater, ebenfalls Maler, mit beiden Namen. Es wird angenommen, dass der Facchinetti bei Luca Carlevarij (1663-1730) studiert hat, sich jedoch um 1740 selbständig machte. Auch architektonische Details in den Veduten lassen seine Werkgruppe um 1744 datieren. Das einzige datierbare Werk Facchinettis ist eine Romansicht von 1746. Die Veduten der Stiftung Langmatt (Schweiz) wurden u. a. 1994 in einer Ausstellung gezeigt, mit einem Katalog von Gertrude Borghero. Darüber hinaus hat Dario Succi das Werk Facchinettis mit späteren Malern in Verbindung gebracht, die von Facchinetti beeinflusst gewesen sein dürften, wie etwa Michele Marieschi (1710-43), Francesco Albotto (1721-1757) oder Francesco Tironi (1745-1797).

Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt, war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt“ bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso. Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos (1721/ 22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis (1696/ 1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und 1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“ (1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer präziser.

Literatur:
Vgl. Gertrude Borghero, Katalog : Mythos Venedig, Venezianische Veduten des 18. Jahrhunderts, Stiftung Langmatt, Sidney & Jenny Brown, Baden 8. Juni – 31 Oktober 1994.
Vgl. Dario Succi und Gertrude Borghero a Alito e Fascino di Venezia nelle vedute del Settecento (Stiftung Langmatt, Baden 1994).
Vgl. F. Pedrocco, Visions of Venice, Paintings of the 18th Century, London.
Vgl. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini [1715-1757] e altri pittori di quella famiglia, in: Arte Veneta, 68, S. 319-323),
Vgl. Lino Moretti, In: Arte Veneta, 68, S. 319-323. (1421905) (13)



Apollonio Facchinetti,
also known as “Domenichini”,
active 1740 – 1770, attributed

PIAZZA SAN MARCO IN VENICE

Oil on canvas.
89 x 148 cm.

View of the San Marco square in cavalier perspective. The Campanile and Saint Mark’s Church dominate the composition, with the Doge’s Palace to the right, cut off by the corner of the Biblioteca Marciana, built by Sansovino and Scamozzi between 1445 and 1588, shown standing in the light here. Information regarding the painter’s life was sparse for a long time. The name Domenichini is mentioned in the Fraglia Guild of Venetian painters in 1757. However, based on style comparisons and archival sources, an overview of the painter’s oeuvre could be outlined. Lino Moretti identified his birth year as 1715. Based on a document from August 1702, he was able to determine his actual family name as Facchinetti. The source names the father, also a painter, by both names. It is assumed that Facchinetti was a student of Luca Carlevarijs (1663 - 1730) but became independent around 1740. Architectural details in the vedutas also allow his group of works to be dated to ca. 1744. The only datable work by Facchinetti is a View of Rome from 1746. The vedutas of the Langmatt Foundation (Switzerland) were shown, among others, in an exhibition in 1994, with a catalogue by Gertrude Borghero.

Literature:
cf. Gertrude Borghero, Mythos Venedig, Venezianische Veduten des 18. Jahrhunderts, exhibition catalogue, Stiftung Langmatt, Sidney & Jenny Brown, Baden, 8 June - 31 October 1994.
cf. Dario Succi and Gertrude Borghero, a Alito e Fascino di Venezia nelle vedute del Settecento, Langmatt Foundation, Baden 1994.
cf. Filippo Pedrocco, Visions of Venice, Paintings of the 18th Century, London 2001.
cf. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini [1715-1757] e altri pittori di quella famiglia, in: Arte Veneta, 68, pp. 319-323.
Lot Details
In vergoldetem reliefverziertem Rahmen.

Blick auf den Platz aus der Kavaliersperspektive. Dominierend im Bild der Campanile und die Markuskirche, rechts daneben ist noch ein Teil des Dogenpalastes zu sehen, angeschnitten durch die Ecke der von Sansovino und Scamozzi 1445 -1588 errichtete Biblioteca Marciana, die hier im Licht steht. Links gegenüber der Uhrenturm mit den Glockenschlägern. Auch die Fassade der Markuskirche und ihre Kuppeln sind detailgenau gezeichnet. Von Interesse sind vor allem die in Gruppen und einzeln auf den Platz verteilten Staffagefiguren, deren Kostüme die Mode des 18. Jahrhunderts dokumentieren. Dabei lassen sich Personen unterschiedlichen Standes ausmachen.
Am Fuß des Campanile Sonnendächer und eine Versammlung von Zuschauern vor einer Bühne mit einem Schauspieler. Alle diese Einzelheiten geben dem Gemälde besonderen Reiz.
Nachrichten über den Maler waren lange Zeit sehr dürftig. Der Name Domenichini wird fürs Jahr 1757 in der venezianischen Malergilde Fraglia erwähnt. Aufgrund von Stilvergleichen und archivalischen Quellen konnte jedoch ein Gesamtbild vom Wirken des Malers entworfen werden. Das Geburtsjahr 1715 hat Lino Moretti ermittelt. Er konnte aufgrund eines Dokuments vom August 1702 feststellen, dass der eigentliche Familienname Facchinetti lautet. Die Quelle nennt den Vater, ebenfalls Maler, mit beiden Namen. Es wird angenommen, dass der Facchinetti bei Luca Carlevarij (1663-1730) studiert hat, sich jedoch um 1740 selbständig machte. Auch architektonische Details in den Veduten lassen seine Werkgruppe um 1744 datieren. Das einzige datierbare Werk Facchinettis ist eine Romansicht von 1746. Die Veduten der Stiftung Langmatt (Schweiz) wurden u. a. 1994 in einer Ausstellung gezeigt, mit einem Katalog von Gertrude Borghero. Darüber hinaus hat Dario Succi das Werk Facchinettis mit späteren Malern in Verbindung gebracht, die von Facchinetti beeinflusst gewesen sein dürften, wie etwa Michele Marieschi (1710-43), Francesco Albotto (1721-1757) oder Francesco Tironi (1745-1797).

Apollonio Facchinetti, nach dem Vornamen seines Vaters Domenico (1669-1743) auch Domenichini genannt, war ehemals als „Meister der Fondazione Langmatt“ bekannt geworden. Dreizehn Veduten der Langmatt-Stiftung in Baden haben nach Vorschlag von Dario Succi zu einer Benennung des Malers geführt. Sein Name wurde entdeckt durch die Korrespondenz zwischen dem britischen Minister Sir John Strange und dem venezianischen Gemäldeagenten Maria Sasso. Als Vedutist widmete sich Apollonio wohl ausschließlich der Stadt Venedig. Vermutlich war er ein Schüler Carlevaris (1663/65-1729/31), Francesco Albottos (1721/ 22-1757), oder Michele Giovanni Marieschis (1696/ 1710-1743). Der Zeitraum zwischen 1740 und 1750, in dem Giovanni Antonio Canal, genannt „Canaletto“ (1697-1768) sich in England aufhielt, kam Apollonio zugute, war er nun, bei den Reisenden der Grand Tour mit seinen Veduten äußerst beliebt. Bei etlichen Ausstellungen wurde die Anerkennung der im Stilvergleich stehenden Werke an Apollonio immer präziser.

Literatur:
Vgl. Gertrude Borghero, Katalog : Mythos Venedig, Venezianische Veduten des 18. Jahrhunderts, Stiftung Langmatt, Sidney & Jenny Brown, Baden 8. Juni – 31 Oktober 1994.
Vgl. Dario Succi und Gertrude Borghero a Alito e Fascino di Venezia nelle vedute del Settecento (Stiftung Langmatt, Baden 1994).
Vgl. F. Pedrocco, Visions of Venice, Paintings of the 18th Century, London.
Vgl. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini [1715-1757] e altri pittori di quella famiglia, in: Arte Veneta, 68, S. 319-323),
Vgl. Lino Moretti, In: Arte Veneta, 68, S. 319-323. (1421905) (13)



Apollonio Facchinetti,
also known as “Domenichini”,
active 1740 – 1770, attributed

PIAZZA SAN MARCO IN VENICE

Oil on canvas.
89 x 148 cm.

View of the San Marco square in cavalier perspective. The Campanile and Saint Mark’s Church dominate the composition, with the Doge’s Palace to the right, cut off by the corner of the Biblioteca Marciana, built by Sansovino and Scamozzi between 1445 and 1588, shown standing in the light here. Information regarding the painter’s life was sparse for a long time. The name Domenichini is mentioned in the Fraglia Guild of Venetian painters in 1757. However, based on style comparisons and archival sources, an overview of the painter’s oeuvre could be outlined. Lino Moretti identified his birth year as 1715. Based on a document from August 1702, he was able to determine his actual family name as Facchinetti. The source names the father, also a painter, by both names. It is assumed that Facchinetti was a student of Luca Carlevarijs (1663 - 1730) but became independent around 1740. Architectural details in the vedutas also allow his group of works to be dated to ca. 1744. The only datable work by Facchinetti is a View of Rome from 1746. The vedutas of the Langmatt Foundation (Switzerland) were shown, among others, in an exhibition in 1994, with a catalogue by Gertrude Borghero.

Literature:
cf. Gertrude Borghero, Mythos Venedig, Venezianische Veduten des 18. Jahrhunderts, exhibition catalogue, Stiftung Langmatt, Sidney & Jenny Brown, Baden, 8 June - 31 October 1994.
cf. Dario Succi and Gertrude Borghero, a Alito e Fascino di Venezia nelle vedute del Settecento, Langmatt Foundation, Baden 1994.
cf. Filippo Pedrocco, Visions of Venice, Paintings of the 18th Century, London 2001.
cf. Lino Moretti, Di Apollonio Facchinetti detto Domenichini [1715-1757] e altri pittori di quella famiglia, in: Arte Veneta, 68, pp. 319-323.

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