Rechts unten signiert und datiert „1972“.
In á jour gearbeitetem, vergoldetem Rahmen.
Beigegeben ein Fotozertifikat von Claudio Bruni Sakraishik, in Kopie.
Bestätigung der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom.
Das Sujet der „Piazza d’Italia“ gehört zu den zentralen Bildthemen Giorgio de Chiricos. Die mysteriösen Bilder zeigen zumeist menschenleere Plätze italienischer Städte in beinahe gespenstischer Ruhe, die für de Chiricos metaphysische Malerei so charakteristisch ist. Der bis auf zwei Personen im Hintergrund menschenleere Platz auf dem vorliegenden Gemälde ist an den drei sichtbaren Seiten von Gebäuden umstanden, deren seitliche Arkanden auf klassischer italienischer Stadtarchitektur beruhen und die in dem zinnenbekrönten Rundturm im Hintergrund ihren Höhepunkt finden.
Nach der Aufnahme der Fotografie, die später für den Catalogo Generale verwendet wurde, nahm Giorgio de Chirico zwei Retuschen in Schwarz vor, eine auf dem Schatten des Denkmals des Helden des Risorgimento, die andere auf dem Schatten der beiden Männer.
Der Künstler war ein italienischer Maler, Bildhauer und Grafiker, er gilt als Hauptvertreter der Pittura Metafisica, der sogenannten Metaphysischen Malerei, die als einer der wichtigsten Vorläufer des Surrealismus angesehen wird. Der Sohn italienischer Eltern wuchs zunächst in Griechenland auf. Die antike Skulptur und Architektur sowie klassische Architektur, Mythologie und Geschichte lieferten dem Künstler Inspiration. So findet sich im Zentrum des Gemäldes eine leicht verfremdete antike Statue. Die Zusammenstellung aus antiker und moderner Architektur mit der klassischen Skulptur verleiht dem Gemälde eine zeitlos erhabene Qualität. Der Bahndeich vor dem Rundturm wird von einem markant sich abzeichnenden Dampfzug befahren. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte war es auch die Autobiographie Friedrich Nietzsches (1844-1900)., die de Chirico nachhaltig beeinflusste. Das von Nietzsche beschriebene spätsommerlich-herbstliche tief einfallende Licht, das den Plätzen in Turin ihre besondere Stimmung verlieh, ist hier wiederzuerkennen und inspirierte de Chirico zu seinen traumhaften Platzanlagen.
Provenienz:
Sammlung Giorgio und Isa de Chirico (Inventarnummer 211).
Studio: AZ Galleria d’Arte
Privatsammlung.
Literatur:
Das vorliegende Gemälde abgebildet in: Catalogo Generale Girogio de Chirico, opere dal 1951 al 1974, Mailand 1972, Nr. 794. (1421941) (13)
Giorgio de Chirico,
1888 Volos – 1978 Rome
PIAZZA D’ITALIA
Oil on canvas.
40 x 50 cm.
Signed and dated “1972” lower right.
Accompanied by a photographic certificate by Claudio Bruni Sakraischik, n.d. or place, in copy and a confirmation from the Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rome.
The artist was an Italian painter, sculptor, and graphic artist. He is considered the main representative of “Pittura Metafisica”, so-called metaphysical painting, considered one of the most important precursors of surrealism. The subject of the Piazza d’Italia is one of the central subjects of Giorgio de Chirico, the most important representative of Pittura Metafisica. The mysterious pictures mostly show deserted squares in Italian cities in an almost ghostly tranquillity as is characteristic for de Chirico’s metaphysical painting.
After taking the photograph that was later used for the Catalogo Generale, Giorgio de Chirico carried out two retouchings in black, one on the shadow of the monument to the hero of the Risorgimento, the other on the shadow of the two men.
Literature:
The present work is depicted in: Catalogo Generale Giorgio de Chirico, opere dal 1951 al 1974, no. 794.