As of Jun 14, 2024

Alessandro Magnasco

Lot 255
DIE HUNDEDRESSUR (PITOCCHI E LA GAZZA AMMAESTRATA)
Öl auf Leinwand.

24.0 x 23.2 in (61.0 x 59.0 cm)

Lot 255
DIE HUNDEDRESSUR (PITOCCHI E LA GAZZA AMMAESTRATA)
Öl auf Leinwand.
24.0 x 23.2 in (61.0 x 59.0 cm)

Estimate:
€ 40,000 - 60,000
Auction: tomorrow

Hampel Fine Art Auctions

City: München
Auction: Jun 27, 2024 11:00 AM
Auction number: 140
Auction name: Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details
Öl auf Leinwand.
61x 59 cm.

Expertise von Anna Orlando, Genua, Dezember 2023 (dort weitere Literaturangaben sowie Bildvergleiche).

Magnasco zählt zu den erstaunlichsten Erscheinungen der italienischen Malerei. Nicht allein sein dunkles Kolorit, seine manieristische Figurenauffassung, sondern vor allem die Themenwahl heben ihn von seinen Zeitgenossen heraus. Nicht selten beleuchten seine Bilder eine von der bürgerlich-höfischen Gesellschaft abgesonderte Parallelwelt.
Auch hier im Bild zeigt Magnasco ein skurriles Nebeneinander von Figuren mit ihren Kindern aus der ärmsten Bevölkerung in Alltagsbeschäftigung. In einem dunklen Innenraum ist man mit der Hundedressur beschäftigt, daneben Müßiggang, während ein Alter mit Buch erhöht sitzt, auf die Gruppe blickt und scheinbar Anweisungen gibt. Daneben stopft ein Mann seine Socken. Rechts ein rundbogiger Ausblick auf Gebäude ähnlich ärmlichen Zustands. A.R.

Magnasco zählt zum italienischen Spätbarock. Als Künstlersohn lernte er 1681/82 bei Abbiati in Mailand. Als „figurista“ setzte er Staffagefiguren in Landschaften von Kollegen ein. 1703 wirkte er zusammen mit Francesco Peruzzini am Hof der Medici in Florenz, kehrte aber 1735 nach Genua zurück. Nun entstanden Bilder mit außergewöhnlichen Sujets, darunter Inquisitions- und Folterszenen, Bettler oder Schausteller. Sein Interesse galt also der Dokumentation von Armut und Elend seiner Zeit. Erst im 20. Jahrhundert wurde sein Werk wiederentdeckt, nachdem Benno Geiger 1914 eine Monografie publizierte. Es folgten Ausstellungen in Berlin, München, Köln und Paris. Alfred Flechtheim sah in ihm einen Vorläufer der Moderne.

Literatur:
Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 67: Macchi-Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2006.
Laura Muti, De Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994. (1401693) (11)



Alessandro Magnasco,
also known as “Il Lissandrino”,
ca. 1667 Genoa – 1749 ibid.

DOG TRAINING (PITOCCHI E LA GAZZA AMMAESTRATA)

Oil on canvas.
61x 59 cm.

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando, Genoa, December 2023 (with further references and image comparisons).

Literature:
Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, in: Mario Caravale (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), vol. 67: Macchi-Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rome 2006.
Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994.
Lot Details
Öl auf Leinwand.
61x 59 cm.

Expertise von Anna Orlando, Genua, Dezember 2023 (dort weitere Literaturangaben sowie Bildvergleiche).

Magnasco zählt zu den erstaunlichsten Erscheinungen der italienischen Malerei. Nicht allein sein dunkles Kolorit, seine manieristische Figurenauffassung, sondern vor allem die Themenwahl heben ihn von seinen Zeitgenossen heraus. Nicht selten beleuchten seine Bilder eine von der bürgerlich-höfischen Gesellschaft abgesonderte Parallelwelt.
Auch hier im Bild zeigt Magnasco ein skurriles Nebeneinander von Figuren mit ihren Kindern aus der ärmsten Bevölkerung in Alltagsbeschäftigung. In einem dunklen Innenraum ist man mit der Hundedressur beschäftigt, daneben Müßiggang, während ein Alter mit Buch erhöht sitzt, auf die Gruppe blickt und scheinbar Anweisungen gibt. Daneben stopft ein Mann seine Socken. Rechts ein rundbogiger Ausblick auf Gebäude ähnlich ärmlichen Zustands. A.R.

Magnasco zählt zum italienischen Spätbarock. Als Künstlersohn lernte er 1681/82 bei Abbiati in Mailand. Als „figurista“ setzte er Staffagefiguren in Landschaften von Kollegen ein. 1703 wirkte er zusammen mit Francesco Peruzzini am Hof der Medici in Florenz, kehrte aber 1735 nach Genua zurück. Nun entstanden Bilder mit außergewöhnlichen Sujets, darunter Inquisitions- und Folterszenen, Bettler oder Schausteller. Sein Interesse galt also der Dokumentation von Armut und Elend seiner Zeit. Erst im 20. Jahrhundert wurde sein Werk wiederentdeckt, nachdem Benno Geiger 1914 eine Monografie publizierte. Es folgten Ausstellungen in Berlin, München, Köln und Paris. Alfred Flechtheim sah in ihm einen Vorläufer der Moderne.

Literatur:
Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 67: Macchi-Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2006.
Laura Muti, De Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994. (1401693) (11)



Alessandro Magnasco,
also known as “Il Lissandrino”,
ca. 1667 Genoa – 1749 ibid.

DOG TRAINING (PITOCCHI E LA GAZZA AMMAESTRATA)

Oil on canvas.
61x 59 cm.

Accompanied by an expert’s report by Anna Orlando, Genoa, December 2023 (with further references and image comparisons).

Literature:
Benno Geiger, Alessandro Magnasco, Berlin 1914.
Fausta Franchini Guelfi, Magnasco, Alessandro, in: Mario Caravale (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), vol. 67: Macchi-Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rome 2006.
Laura Muti, Daniele de Sarno Prignano, Alessandro Magnasco, Faenza 1994.

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