EDUARDO PAOLOZZI (1924 Edinburgh - London 2005) – Richard Rogers as Newton ("Tholos Revisited VIII")
• Ikonisches Werk im Œuvre des Künstlers
• Die Verbindung von figurativer Skulptur und Maschinenästhetik ist stilprägend für den Künstler
• Paolozzi war von 1981-89 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste München
Mit der Skulptur „Richard Rogers as Newton“ setzt der britische Künstler Eduardo Paolozzi äußerst geschickt Natur- und Geisteswissenschaft in einen künstlerischen Diskurs. Isaac Newton, die Symbolfigur für die wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts steht hier Pate für den Star-Architekten Richard Rogers, der in den 1970er Jahren für bahnbrechende Bauten wie das Centre Pompidou in Paris und das Lloyd’s-Gebäude in London berühmt wurde. Die Wahl von Richard Rogers als modernes „Porträt“ von Newton ist kein Zufall: Paolozzi verstand Rogers' innovative Architekturen als Ausdruck von Kreativität und wissenschaftlichem Fortschritt. Eigenschaften, die auch Isaac Newton in der Neuzeit verkörperte. Dies verdeutlicht eine in Eduardo Paolozzis Werk häufig auftauchende Dualität: Er stellt einerseits die Mechanisierung und das Maschinenhafte in der modernen Gesellschaft dar, betont aber zugleich die Rolle des Menschen als Schöpfer und Erfinder. Für Paolozzis Skulpturen ist die Verbindung von figurativer Skulptur und Maschinenästhetik typisch: sie wirken oft wie mechanische Assemblagen und drücken durch ihre Struktur eine gewisse Fragmentierung aus und verweisen so auf die Komplexität und Mehrdimensionalität einer sich technologisch schnell transformierenden Zeit.
Provenienz:
Privatsammlung, München, 1990 direkt vom Künstler erworben.