GIORGIO GRIFFA (1936 Turin) – Movimento azzurro (Piegare e Spiegare)
• Farblich und kompositorisch besonders überzeugende Arbeit
• Griffa ist ein radikaler Forscher zu den Grundelementen der Malerei
• Werke des Künstlers befinden sich in vielen italienischen Privatsammlungen
Giorgio Griffa profiliert sich in den späten 1960er Jahren im Umfeld der Turiner Galerie von Gian Enzo Sperone als ein radikaler Forscher zu den Grundelementen der Malerei. Die hier vorliegende Arbeit veranschaulicht das eindrücklich: Sie ist beispielhaft für einen ungewöhnlichen Arbeitsprozess, bei dem ungrundiertes Leinen auf den Boden gelegt wird, damit es aufgetragene Farbsymbole und -streifen langsam absorbiert. Sobald die Farbe getrocknet ist, werden die Arbeiten wie Stoffe gefaltet und zur Präsentation ohne Rahmung direkt auf die Wand genagelt. Die Spuren der Faltung werden dabei zu einem zusätzlichen Gestaltungselement.
Giorgio Griffa verfolgt zeitlebens einen Weg, der die malerische Praxis erweitert und folgt darin grundlegenden Ideen der Analytischen Malerei sowie der Arte Povera. In seinen Werken beschwört er die Einfachheit der Materialien und Reduzierung der Mittel und lässt vor allem die Qualität des Malauftrages und des Bildträgers wirken. Für Griffa ist die Malerei eine Handlung, ein Ausdrucksmittel, um alle künstlerischen Bereiche des Lebens erfassen zu können.
Mit einer Expertise des Archivio Giorgio Griffa, Turin, vom 12.3.2024. Das Werk ist im Archiv unter der Nummer AGG1983-023 registriert.
Provenienz:
Galerie Wolfgang Wassermann, München; Privatsammlung, Norddeutschland.