FRITZ STUCKENBERG (1881 München - Füssen 1944) – Tauben im Raum (Manege)
Stuckenberg verbringt Lehrjahre und Studienaufenthalte in Frankeich, wo er u.a. Léger und Delaunay begegnet, diese prägen sein Werk. Er beteiligt sich schon früh an zahlreichen Ausstellungen u.a. im „Salon d'Automne“ (1909) und im „Salon de l' Union Internationale des Beaux Arts et des Lettres“ (1910). Später in Berlin stellt er u.a. mit Rudolf Bauer und Georg Schrimpf in der 47. Sturm-Ausstellung „Deutsche Expressionisten“ von Herwarth Walden aus. 1917 folgen noch Beteiligungen bei der Baseler Galerie Corray und der Galerie Dada in Zürich.
Ab 1919 gibt ihm Heinrich Campendonk wichtige Impulse als er nach Seeshaupt am Starnberger See zieht. Unser Gemälde entsteht in dieser Zeit. Der Maler setzt hier zwei Tauben vor einer geöffneten Balkontür prominent ins Bild. Die helle Lichtquelle dringt durch die Scheiben, erleuchtet den dunkel gehaltenen Wohnraum mit Porträts an der Wand aber kaum. Stuckenberg zeigt hier ein Taubenpärchen. Das männliche Tier scheint noch um die Gunst des Weibchens mit aufgeblasener Brust zu buhlen. Sie scheint von ihm jedoch noch nicht ganz überzeugt zu sein. Wie auch Campendonk und Franz Marc nimmt Stuckenberg das Tier in seine Bildthemen auf und spielt hier ganz bewusst mit Farben und Formen.
Ausstellung:
Fritz Stuckenberg 1881-1944, Retrospektive, Städtische Galerie u.a., Delmenhorst u.a. 1993, Kat.-Nr. 22, mit ganzs. Abb. S. 136, Tafel 16, mit Werkverzeichnis der Gemälde (Nr. 126, S. 221).
Provenienz:
Ehemals Sammlung Carl László, Basel, Nr. 22, Etikett (Kopie) verso auf Rahmenrückpappe;
Privatsammlung, Schweiz.